Deutsche Triathleten sichern sich im Teamrennen den Weltmeistertitel

Bei der Triathlon-Mannschafts-Weltmeisterschaft in Hamburg sicherte sich das Team der Deutschen Triathlon Union am Sonntag, 21. Juli 2013, mit einer tollen Leistung die Goldmedaille.

Das deutsche Quartett Anja Knapp (Dettingen), Jan Frodeno (Saarbrücken), Anne Haug (Bayreuth) und Franz Löschke (Potsdam) benötigte für die jeweils 300 Meter Schwimmen, 6,6 Kilometer Radfahren und 1,6 Kilometer Laufen insgesamt 1:17:55 Stunden und konnte damit die Neuseeländer (1:18:14 Stunden) und das US-Team (1:18:19 Stunden) auf die Plätze verweisen. Das favorisierte Team aus Großbritannien schied nach einem Radsturz von Non Standford aus. „Da werden wohl heute in paar Korken knallen“, fasste Olympiasieger Jan Frodeno die Stimmung der vier Weltmeister zusammen. „Dafür bietet Hamburg ja die ein oder andere Möglichkeit.“ Die strahlenden Gesichter aller Beteiligten, der Betreuer und Trainer verrieten, dass die vier sicher nicht alleine feiern werden.  

Den Grundstein für den Titel legte Anja Knapp, die als schnellste Schwimmerin des Teams den ersten Split übernahm. Als Neunte wechselte sie mit 14 Sekunden Rückstand auf die führenden Briten und Amerikaner auf Jan Frodeno. Dieser arbeitete sich vor allem mit einer tollen Laufleistung ein Stück voran, so dass das deutsche Team als Sechster in die dritte Teamrunde ging. Vorne schienen die Briten ihrem Favoritenstatus gerecht zu werden, doch nachdem Anne Haug auf Franz Löschke übergeben hatte, befand dieser sich in zweiter Position. Die Einzelsiegerin des Vortags hatte die vor ihr liegenden Konkurrentinnen auf dem Rad gemeinsam mit der Französin Emma Charayon eingesammelt und musste im Lauf nur die Amerikanerin Gwen Jorgensen ein paar Sekunden enteilen lassen. Parallel mussten die Briten nach einem Fahrfehler von Stanford den Wettkampf beenden.

Auf der Schlussrunde entwickelte sich dann ein Dreikampf zwischen Löschke, dem Neuseeländer Ryan Sissons und dem US-Boy Cameron Dye. Dieses Trio hatte sich auf dem Rad zusammengefunden und wechselte entsprechend gemeinsam in die Laufschuhe. Auf den abschließenden 1,6 Kilometern machte der Deutsche dann schnell deutlich, dass der Titel in der Heimat bleiben sollte. Unter dem frenetischen Jubel der vielen Tausend Zuschauer am Hamburger Rathausmarkt enteilte Löschke seinen Mitsrtreitern und konnte im Ziel mit seinem Mannschaftkollegen den Team-Weltmeister-Titel der ITU bejubeln. „Die schweren Beine vom Vortag hat das Publikum heute wieder vergessen lassen“, resümierte Anne Haug ihren zweiten Erfolg innerhalb zwei Tagen. „Das war definitiv ein besonderes Wochenende und einer der Höhepunkte meiner Saison.“

Anne Haug stürmt in Hamburg zum umjubelten Heimsieg

Bereits am Samstag hatte in der Hansestadt einen deutschen Sieg gegeben. Anne Haug aus Bayreuth schaffte nach 57:21 Minuten den erhofften Heimsieg beim WM-Rennen an der Alster. Non Stanford (GBR, 57:35 Minuten) und ihre Landsfrau Jodie Stimpson (57:36 Minuten) folgten auf den weiteren Podiumsplätzen. Stark präsentierten sich auch die weiteren Deutschen. Anja Knapp (Dettingen) wurde tolle Achte, Hanna Phillipin (Saarbrücken) Neunte und auch Rebbecca Robisch (Saarbrücken) schaffte als 20. noch den Sprung unter die besten Zwanzig. Svenja Bazlen (Tübingen) wurde nach toller Arbeit für die Siegerin auf dem Rad 25., Anja Dittmer (Saarbrücken) kam als 41. ins Ziel und Lisa Sieburger (Griesheim) auf Rang 58. „Danke Hamburg“, freute sich die überglückliche Siegerin. „Ich habe mich das ganze Rennen über sehr wohl gefühlt. Man merkt die Schmerzen nicht und fühlt sich getragen wie auf Wolke sieben.“  

Jan Frodeno Zehnter und bester Deutscher beim WM-Rennen in Hamburg

Mit einem zehnten Rang beendete Jan Frodeno (Saarbrücken) nach 52:02 Minuten samstags das Heimrennen der Triathlon-WM-Serie in Hamburg. Beim Sieg des Briten Jonathan Brownlee vor seinem Bruder Alistair (beide 51:05 Minuten) und vor Javier Gomez (51:14 Minuten) hatte der Olympiasieger nach dem Schwimmen den Anschluss an eine Spitzengruppe um die späteren Sieger verloren. Maximilian Schwetz (Erlangen) kam auf Rang 27, Franz Löschke (Potsdam) auf Platz 30 und Christian Prochnow wurde in seinem letzten internationalen Rennen 36. Gregor Buchholz wurde disqualifiziert, weil er beim Schwimmen einen falschen Weg gewählt hatte. Jonathan Zipf (beide Saarbrücken) musste wegen eines Infekts kurzfristig auf das Rennen verzichten. „Das war kein gutes, aber ein teilweise erwartbares Ergebnis“, sagte DTU-Cheftrainer Ralf Ebli im Ziel. „Wir haben bei dem sehr schnellen Schwimmen leider den Anschluss verloren, so dass wir das Rennen nicht mehr positiv beeinflussen konnten.“