Der Startschuss ist gefallen

29. Bitburger Badminton Open: Zahlreiche Deutsche nahmen die ersten Hürden.

Die Federbälle fliegen wieder durch die Saarbrücker Saarlandhalle. Um 10 Uhr starteten am 1. November die ersten der rund 300 Athleten aus 32 Nationen in die Qualifikation für das Hauptfeld der 29. Bitburger Badminton Open. Beim ersten Turniertag des mit 120.000 US-Dollar dotierten Grand-Prix Gold Turniers wurde am Abend auch schon die erste Runde im Herreneinzel ausgetragen. Hier konnten sich die Zuschauer über viele deutsche Teilnehmer freuen. Insgesamt gehen 50 Akteure des Deutschen Badminton Verbandes (DBV) in den fünf Disziplinen an den Start– alleine im Herreneinzel waren es zum heutigen Auftakt 14 Spieler. Nach der Qualifikation und der ersten Hauptrunde sind noch sechs von ihnen übrig, die am Mittwoch um den Einzug in das Achtelfinale kämpfen. Auch im Herren- und Damendoppel sowie im Dameneinzel steht dann die erste Hauptrunde auf dem Plan. Die gemischten Doppel greifen erst ab Donnerstag ins Spielgeschehen ein. Doch unmittelbar vor dem Turnierbeginn hatten die Organisatoren einmal kräftig zu schlucken. Denn einige der top-gesetzten Athleten zogen am Montagabend ihren Start in Saarbrücken kurzfristig zurück. Aus Sicht des DBV hatten diese Absagen jedoch auch einen wunderbar positiven Aspekt, denn die frei gewordenen Plätze wurden größtenteils mit deutschen Talenten aufgefüllt. Und diese schlugen sich am ersten Turniertag durchaus wacker. Von sechs in der Qualifikation startenden Einzelspielern, schafften vier den Sprung ins Hauptfeld, so dass sie am Abend direkt noch einmal auf die grünen Matten durften.

Lokalmatador Marc Zwiebler traf in der ersten Runde auf Philip Discher von der SG 1862 Anspach. Hier setzte sich der deutsche Rekordmeister vom 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim souverän mit 21:13 und 21:11 durch. „Wir haben in der Bundesliga schon das eine oder andere Mal gegeneinander gespielt. Das war heute eine gute Erstrundenpartie“, fasste Zwiebler die Ouvertüre knapp zusammen. Nach den zwei Superseries-Turnieren in Dänemark und Frankreich spürt der Europameister von 2012 aber schon das eine oder andere Zwicken. „Drei Wettkämpfe in drei Wochen sind schon eine enorme Belastung. Doch für mich ist das Heimturnier natürlich etwas Besonderes und ich werde hier alles geben, um hier noch am Wochenende dabei zu sein“, erklärte der 32-Jährige. In der zweiten Runde trifft der dreifache Olympionike am Mittwoch auf seinen 19-jährigen Mannschaftskollegen Simon Wang. Der Nachwuchsspieler nahm am Morgen mit einem Dreisatz-Erfolg gegen den Schweizer Benedikt Schaller die Hürde der ersten Runde. Hier gelang dem an Weltranglistenposition 467 gelisteten Deutschen ein Überraschungssieg gegen den 260 Plätze besser positionierten Schweizer Mathias Bonny. „In meinem ersten Spiel war ich heute noch sehr nervös und hatte am Ende auch ein bisschen Glück. In der Hauptrunde konnte ich die taktischen Anweisungen meines Trainers gut umsetzen und bin jetzt einfach überglücklich, dass ich gewinnen konnte“, strahlte Wang. Das Talent des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim steht zum ersten Mal überhaupt in der zweiten Runde eines Grand-Prix Gold Turniers und freut sich auf das Spiel gegen Deutschlands besten Einzelspieler. „Seit vielen Jahren schaue ich Marc bei internationalen Wettkämpfen zu. Jetzt hier in Saarbrücken selbst bei einem so großen Turnier gegen ihn spielen zu dürfen, ist für mich eine ganz große Sache“, freute sich Wang, der wie Zwiebler am Olympiastützpunkt in Saarbrücken lebt und trainiert.

Ebenfalls noch im Turnier ist Dieter Domke. Der Spieler des 1. BC Saarbrücken-Bischmisheim setze sich im deutsch-deutschen Duell gegen David Peng vom SV Fun-Ball Dortelweil durch und trifft nun auf den aufstrebenden Dänen Anders Antonsen. Die 19-jährige Nachwuchshoffnung der Skandinavier steht bereits an Position 38 der Weltrangliste und konnte vor zwei Wochen bei den Denmark Open das Viertelfinale eines Superseries-Turniers erreichen. Wie man einen starken Dänen schlagen kann, zeigte Kai Schäfer bereits in Runde eins. Gegen den an Position 13 gelisteten Emil Holst überraschte Schäfer vom 1. BC Düren mit einem bärenstarken Auftritt und schickte den an Weltranglistenplatz 43 stehenden Holst direkt wieder nach Hause. Nun wartete der Pole Maciej Poulakowski in der zweiten Runde. Auch der deutsche Vize-Meister Fabian Roth bekam es zum Auftakt mit einem Spieler von Europas stärkster Badminton-Nation zu tun. Gegen Christian Lind Thomsen siegte der Jugendeuropameister von 2013 jedoch problemlos mit 21:7 und 21:13. „Ich bin gut in das Spiel gekommen und Thomsen hat konstant viele Fehler gemacht. Der Erfolg gibt mir ein gutes Gefühl für die nächste Runde“, erklärte Roth. Gegen den Engländer Toby Penty rechnet der 20-Jährige aber mit einer schwierigeren Aufgabe. „Ich habe schon mehrfach gegen ihn gespielt und es war immer knapp. Aber ich fühle mich fit für morgen und freue mich auf das Spiel“, gab sich der Nationalspieler vom TV Refrath optimistisch. Sein Mannschaftskollege Lars Schänzler freute sich ebenfalls über das Weiterkommen. Gegen den Russen Denis Grachev zeigte Schänzler mit 21:11 und 21:15 eine souveräne Vorstellung und geht somit am Mittwoch gegen den Niederländer Nick Fransman als sechster deutscher Einzelspieler erneut an das Netz.

Auch in den vier weiteren Disziplinen stand heute die Qualifikation auf dem Programm. Im Dameneinzel konnte sich keine der drei deutschen Starterinnen für das Hauptfeld qualifizieren. Auch im Herrendoppel scheiterten zwei DBV-Duos. Die erste Hauptrunde in diesen beiden Disziplinen starten am zweiten Turniertag ab 10 Uhr. Ebenso wie das Damendoppel, in dem keine Qualifikation ausgetragen wurde. Über einen erfolgreichen ersten Turniertag konnten sich die deutschen Mixed-Spieler freuen. Raphael Beck vom 1. BC Beuel und Carla Nelte vom TV Refrath hatten im Duelle gegen Alex Vlaar und Petya Nedelcheva aus Bulgarien keine Probleme. Mit 21:13 und 21:11 bahnten sie sich ihren Weg und sind weiter im Rennen. Dieser Schritt gelang auch Bjarne Geiss von BW Wittorf und Eva Janssens vom 1. BC Bonn-Beuel. Die jungen Deutschen behielten mit 21:10, 16:21 und 21:14 die Oberhand gegen die indisch-malaysische Kombination Kamaldeep Singh und Zhi Qing Lee. Für diese beiden deutschen Paarungen geht es nun erst am Donnerstag weiter, wenn die erste Hauptrunde im Mixed ausgetragen wird.

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