Bronze für Gregor Buchholz in Stockholm

Mit Rang drei beim vorletzten Rennen der Triathlon-Weltmeisterschafts-Serie in Stockholm sorgte Gregor Buchholz am Samstag, 23. August 2014, für das beste deutsche WM-Resultat in dieser Saison.

Nach 58:27 Minuten musste sich der Saarbrücker nur den britischen Brüdern Jonathan (57:31 Minuten) und Alistair Brownlee (57:37 Minuten) geschlagen geben, die das Rennen von Beginn an alleine dominierten. 

Über die Triathlon-Sprint-Distanz von 750 Schwimmmetern, gefolgt von 20 Rad- und fünf Laufkilometern, beendete der zweite DTU-Starter, Franz Löschke (Potsdam) das Rennen nach 1:00:27 Stunden auf Rang 38.

„Ich bin natürlich hocherfreut“, sagte der glückliche Drittplatzierte im Ziel über seine erste Podiumsplatzierung bei einem Weltmeisterschaftsrennen überhaupt. „Ich fühlte mich das ganze Rennen über sehr stark und habe auch ein bisschen Glück mit dem Wetter gehabt, denn der Regen macht mir nichts aus.“ Somit kann Buchholz nun auch zuversichtlich auf das große WM-Finale in einer Woche in Edmonton (CAN) schauen, in das er als Gesamt-Neunter mit 1965 Punkten gehen wird. Weiterhin in Führung in der WM-Wertung ist mit 3833 Punkten Weltmeister Javier Gomez (ESP), vor dem Stockholmsieger Jonathan Brownlee mit 3551 Zählern.

Überraschungen beim Schwimmen und eine Duo-Flucht der Brownlees

Gleich das Schwimmen hatte bei den Herren bereits einige Überraschungen parat. Dass Richard Varga (SVK) und die Brownlee-Brüder vorne aus dem Wasser kommen, war zu erwarten. Dass aber Weltmeister Gomez Rückstand hatte, dass sein Landsmann Mario Mola vor ihm zur Wechselzone kam und auch dass Gregor Buchholz seinen Rückstand auf 32 Sekunden begrenzen konnte, hatten nicht alle Experten auf dem Zettel.

Auf dem Rad entwickelten die Briten dann eine Konstellation, die ihnen enorm in die Karten spielte. Auf dem nassen Asphalt, den engen Kurven des Kurses, der auch Kopfsteinpflasterpassagen beinhaltete, machten die Brownlees nach schnellem Wechsel sofort Druck: zunächst mit Varga, nach der ersten Radrunde ohne den gestürzten Slowaken. Hinter dem Führungsduo formierten sich letztlich drei größere Verfolgergruppen, die erste mit Buchholz und allen Mitfavoriten wie Gomez, Mola und Richard Murray (RSA), die dritte mit Franz Löschke. Auch weil die zwei Briten die schwierigen Passagen vor dem Hintergrund der glatten Straßen „einfacher“ fahren konnten als die großen Gruppen, hatten Alistair und Jonathan Brownlee beim zweiten Wechsel einen Vorsprung von knapp einer Minute vor der Gruppe um Buchholz.

Diesen ließen sich die Topstars natürlich nicht mehr nehmen und der ältere Alistair überließ seinem „kleinen Bruder“ Jonathan, der in der WM-Gesamtwertung deutlich vor ihm liegt, auch den Sieg und die volle Punktzahl. Entsprechend war der Kampf um Rang drei das spannende Element für die Zuschauer. Hier duellierten sich zunächst Gregor Buchholz, der Südafrikaner Murray und Anthony Pujades aus Frankreich. Nach der ersten Laufrunde hatte sich dieses Trio etwas vom Rest des Feldes abgesetzt. Franz Löschke hatte sich zu diesem Rennzeitpunkt um Platz 40 eingefunden und lief sein eigenes Rennen, das er auf Platz 38 ins Ziel brachte. 

Der Kampf um Bronze wurde am Rennende dann noch einmal interessanter, als Joao Pereira (POR) und Mario Mola auf die drei Brownlee-Verfolger aufliefen. Allerdings ließ sich Buchholz sein erstes Podium in einem WM-Rennen durch einen tollen Sprint nicht mehr nehmen. „Ich war zuversichtlich, den Sprint gewinnen zu können“, so der aktuell beste deutsche Kurz-Distanz-Triathlet. „Daher habe ich auch gesehen, mich immer hinter einem der anderen Athleten, meist hinter Murray aufzuhalten, um dann am Ende vor den anderen ins Ziel zu kommen.“

Anja Knapp schafft als Sechste in Stockholm ihr bestes WM-Resultat 

Platz sechs für Anja Knapp (Dettingen) beim vorletzten Rennen der Triathlon-Weltmeisterschafts-Serie über eine Sprint-Distanz (750 m/ 20 km/ 5 km) in Stockholm. Nach 1:03:56 Stunden hatte Knapp die Ziellinie überquert und ihr bisher bestes WM-Resultat erzielt. Leider war sie aber die einzige deutsche Triathletin im Ziel. Ihre Teamkollegin Rebecca Robisch (Saarbrücken) hatte Pech. In der dritten Radrunde stürzte sie auf den Asphalt und musste das Rennen aufgeben. Den Sieg sicherte sich die Amerikanerin Sarah Groff in 1:03:00 Stunden, Zweite wurde Andrea Hewitt (NZL) vor ihrer Landsfrau Nicky Samuels.

„Das ist natürlich ein sehr erfreuliches Resultat, was Anja hier erreicht hat“, freute sich DTU-Bundestrainer Dan Lorang mit seiner Athletin. „Sie hat ihre Fähigkeiten nahezu optimal ausspielen können heute: schnelles Schwimmen, Druck auf dem Rad gemacht und so mit für den vorentscheidenden Vorsprung vor dem Laufen gesorgt.“ Die erhoffte „Wiedergutmachung“ ist der Dettingerin somit gelungen, nachdem sie sich im Vorjahr mit einem Faserriss in der Bauchmuskulatur ins Ziel hatte quälen müssen.