2-25 ISSN 0946509X | G 13344 F 31. Jg. EMELY, LEVIN UND „FRANZ“ FIEBERN DEN SPECIAL OLYMPICS-LANDESSPIELEN ENTGEGEN Special Olympics Ehrung Radsport Das Saarland brennt für die Spiele TV Holz gewinnt Nachwuchspreis Mountainbike ist das Zugpferd

03 #editorial LIEBE SPORTFREUNDINNEN UND SPORTFREUNDE, DER LSVS IST WEITERHIN DIE STÄRKSTE PERSONEN- VEREINIGUNG IM SAARLAND Johannes Kopkow Vorstand Sport & Vermarktung Patrick Franziska, Tischtennis-Profi: Nicole Nicoleitzik, Para Leichtathle- tin Team Deutschland Paralympics: Nathalie Wolf, TG 1884 Landsweiler Reden: „Ich musste nicht lange überlegen, als ich angefragt wurde. Ich war schon immer so eingestellt, dass ich der Gesellschaft gerne etwas zurückgebe. Mit den Special-Athleten Emely Hen und Levin Ballbach die Gesichter der Landesspiele von Special Olympics im Saarland zu sein, nach draußen zu tragen, was bei den Landesspielen veranstaltet wird, ist für mich eine Herzensangelegen- heit.“ „Sport ist für mich nicht nur eine Leiden- schaft, es ist für mich eines der großen Ge- schenke überhaupt. Und jeden Tag ausüben zu dürfen, was man am meisten liebt, ist das Schönste überhaupt. Lasst uns gemeinsam für eine Gemeinschaft einstehen, in der je- der willkommen ist und jeder seine Stärken einbringen kann. Ein starkes Trikot am Trikottag für alle - das ist unsere Vision für den Sport.“ „Die Veranstaltung Sport im Dialog war sehr interessant. Im Austausch haben wir ge- sehen, dass wir doch alle im gleichen Boot sitzen. Es würde uns viel mehr bringen, wenn wir im Ehrenamt noch mehr zusammen- arbeiten und uns weiter vernetzen würden. In den Diskussionen an den Thementischen haben wir gesehen, dass die Probleme nicht so weit auseinanderliegen und die Lösungen oft auch in eine gleiche Richtung gehen.“ S V S L : s o t o F > > 2 | 2025 << SaarSport der organisierte Sport boomt weiter im Saarland, der Aufwärtstrend unserer Mitgliederzahlen von 2024 setzt sich auch in 2025 fort. Laut der jährlichen Be-standserhebung des LSVS hat sich die Mitgliederzahl gegenüber dem Vorjahr um 1,52 Prozent erhöht.Somit sind wir mit 370.302 Mitglied-schaften, 52 Sportfachverbänden und 1.938 Vereinen weiterhin klar die größ-te Personenvereinigung im Saarland. In diesem Jahr vollzogen sich die größten Zuwächse in den jugend- lichen Altersgruppen. Für die 15- bis 18-Jährigen ist die Vereinsmitgliedschaft wieder im Trend und scheinbar eine sinnvolle Alternative zum isolierten Versinken in den sozialen Netzwerken. Auch bei den mittleren Al-tersgruppen hält der Aufwärtstrend an, die nach den Phasen von Ausbildung und Familiengründung wieder in den Verein zurückfinden. Besonders freut es uns, dass ein Jahr vor den Special Olympics Nationalen Spielen 2026 in unserem Bundesland der Landesverband Special Olympics im Saarland den prozentual höchsten Mitgliederzuwachs verzeichnet. Der anhaltende Aufwärtstrend der vergan-genen Jahre zeigt, dass unsere saar-ländischen Vereine an der Basis hervorragende Arbeit leisten. Hinter diesen positiven Zahlen steckt das hoch anzurechnende Engagement von vielen Ehrenamt- lichen. Darauf sind wir sehr stolz und allen ehrenamt-lich Engagierten besonders dankbar. Die Auswertung der Bestandserhebung ist auf www.lsvs.de unter Kom-petenzzentrum Ehrenamt einsehbar.

10 16 RIESIGE VORFREUDE AUF DIE SPIELE DIE TEAMS VON SPECIAL OLYMPICS IMPRESSUM Herausgeber: Landessportverband für das Saarland Hermann-Neuberger-Straße 4 66123 Saarbrücken Telefon (0681) 38 79 278 E-Mail: presse@lsvs�de Verantwortlich für den Inhalt: LSVS-Vorstand Layout/Satz: Michael Weber | cowboys & indianer Mitarbeiter*innen: Jürgen Lässig, Marion Schmidt, Mischa Theobald, Sebastian Zenner, David Benedyczuk, Annabell Schäfer, Tina Klinkner, Aaron Wollscheid, Philipp Semmler, Stefan Bohlander Erscheinungsweise: 4 x im Jahr Druck: repa druck GmbH, Zum Gerlen, 66131 Saarbrücken, Tel. (06893) 80020 Anzeigenverwaltung: LSVS, Jürgen Lässig, Nick Werner Telefon (0681) 38 79 298 Namentlich verfasste Berichte (außer- halb der Redaktion) müssen nicht die Meinung des LSVS wiedergeben. Nach- druck nur mit Quellenangabe und Ge- nehmigung des He rausgebers möglich. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernimmt die Redaktion keine Gewähr. 04 IM INTERVIEW Aus den Fachverbänden �������������������������������������������������������������� 47 Volleyball: SSC Freisen stolz darauf, in der 2. Liga Pro gespielt zu haben ����������������������������������������������������� 48 Tischtennis: FCS TT mit Heimvorteil ����������������������������������������� 50 Judo: Ein Traum ging in Erfüllung ��������������������������������������������� 52 Tennis: Schon ausprobiert: Touchtennis������������������������������������ 54 Fußball: Mulitkulti SC Altenkessel ����������������������������������������������� 56 Handball: HG Saarlouis rüstet auf ���������������������������������������������� 58 Titelfoto: Emely Hen und Levin Ballbach von Special Olympics sind gemeinsam mit Tischtennis-Profi Patrick Franziska die Gesichter der Landesspiele 2025. Das Trio wirbt für die zweiten Spiele von Special Olympics im Saarland und ruft unter dem Motto #gemeinsamstark die saarländische Bevölkerung zum Mitmachen, Dabeisein und Teilhaben auf. Foto: Thomas Wieck

INTERVIEW: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: WIECK | SCHLICHTER H err Jost und Herr Kopkow – wie ist der aktuelle Stand der Planungen für die Special Olympics Nationa- len Spiele? Reinhold Jost: Man kann jetzt sa- gen, es ist ja noch ein Jahr lang Zeit. Man kann aber auch sagen: Es ist nur noch ein Jahr Zeit. Wir wissen jeden- falls, dass das mit sehr viel Arbeit verbun- den ist und sehr viel Kraft, Energie und auch finanzielle Mittel bindet. Aber wir wissen auch, dass das alles gut angelegter Invest ist� Wir werden im Juni nächsten Jahres zwischen 4�500 und 5�000 Athletinnen und Athleten hier haben, die in über zwei Dut- zend Sportarten im ganzen Land und sogar in Frankreich unvergessliche Sport-Events bestreiten und erleben werden. Wir rechnen darüber hinaus mit etwa 10.000 Familienan- gehörigen, Trainerinnen und Trainern, aber auch Volunteers sowie insgesamt etwa 100.000 Zuschauerinnen und Zuschauern. Das alleine ist schon sehr beeindruckend. Johannes Kopkow: Das Jahr wird schnell vergehen, da sind wir uns einig (lacht). Ich glaube aber schon, dass der aktuelle Stand dem entspricht, wie es um diese Zeit auch sein sollte, um eine tolle Ver- anstaltung zu organisieren. Wir haben ge- meinsam mit dem Ministerium und Special Olympics Saarland immer den Fuß auf dem Gaspedal und drängen auf Fortschritt, weil wir natürlich für ein unvergessliches Event sorgen möchten. Das treibt uns an und des- wegen war es wichtig, dass auch Special Olympics Deutschland als Ausrichter und Veranstalter dieses Tempo mit aufnimmt� Das insbesondere dadurch, da das Organi- sationskomitee vor Ort seine Arbeit zu Jah- resbeginn aufgenommen hat. Also kann man sagen: Wir sind auf dem richtigen Weg� Inwiefern begegnen das Sportministeri- um und der LSVS dieser Mammutaufgabe? Schließlich werden bis zu 100.000 Gäste im ganzen Land erwartet. Kopkow: Wir haben als Gastgeber bei uns eine dreiköpfige Stabsstelle mit Aaron Wollscheid an der Spitze einge- richtet, die sich nur um dieses wundervolle Projekt kümmert. Es gibt ein Äquivalent da- zu bei Special Olympics im Saarland und ei- nes im Ministerium. Die Einheiten arbeiten eng mit dem Organisationskomitee zusam- men, unter anderem in der übergeordneten Steuerungsgruppe� Es freut uns sehr, dass aktuell auch das Organisationskomitee auf dem Gelände des SPORTCAMPUS SAAR an- gesiedelt ist, was der Koordinierung und Ab- sprache untereinander sehr zuträglich ist� Jost: Das Team wächst stetig, am Ende werden zwischen 30 und 60 Leute nur mit diesem Thema be- schäftigt sein. Die Präsidentin Christiane Krajewski und auch der Vorstand von Spe- cial Olympics Deutschland sagen, dass die Vorbereitung der Nationalen Spiele zu die- sem Zeitpunkt noch nie so weit fortge- schritten war� Ich kann daher nur immer wieder betonen, wie dankbar und froh ich ob dieses wirklich sehr, sehr guten Einverneh- mens und des vertrauensvollen Miteinan- ders mit dem LSVS bin. Insbesondere be- dingt durch die enge Abstimmung mit den beiden Vorständen, aber auch wegen der handelnden Personen auf der jeweiligen Ar- beitsebene. Mein Dank gilt auch meinem Wir haben ge- meinsam mit dem Ministeri- um und Special Olympics Saar- land immer den Fuß auf dem Gaspedal 2 | 2025 << SaarSport

Welche Wettkämpfe werden am SPORT- CAMPUS SAAR stattfinden? Kopkow: In unseren Hallen werden die Wettkämpfe im Basketball und Tischtennis ausgetragen und darüber hin- aus noch das wettbewerbsfreie Angebot im Leichtathletikstadion� Jost: Was die anderen Sportstät- ten betrifft, wird Special Olympics Deutschland Anfang Juni 2025 das Sportstättenkonzept und die entsprechen- den Sportarten vorstellen. Klar ist aber schon jetzt – alle Landkreise sind vertreten! Stehen im Vorfeld der Special Olympics Nationalen Spiele 2026 größere Infra- strukturprojekte an, die vielleicht sogar für die Durchführung von Wettkämpfen benötigt werden? Kopkow: Wir planen die Baumaß- nahmen der energetischen Sanie- rung des Bogenhallen-Ensembles direkt nach der Veranstaltung zu starten� Die Bo- genhalle ist Teil des Sportstättenkonzep- tes. Alle anderen baulichen Maßnahmen auf dem SPORTCAMPUS SAAR stehen in keinem direkten Zusammenhang mit den Spielen in 2026� Werden eigentlich auch Mannschaften anderer Länder an den Nationalen Spielen in Deutschland teilnehmen können? Kopkow: Ja, es werden verschie- dene Nationen Teams entsenden� Insbesondere aus Partnerregionen des Saarlandes� Es werden Sportlerinnen und Sportler aus Israel, der Ukraine, Polen, aber natürlich auch aus Frankreich teilnehmen� Das Saarland liegt nun einmal im Herzen Europas, die Menschen hier sind weltoffen und da ist es einfach logisch, dieses bei der Gelegenheit aufzuzeigen und zu leben. Jost: Wir gehen davon aus, dass es eine ganze Reihe von ausländi- schen Gastdelegationen geben wird, die die Spiele bereichern und mit in- ternationalem Flair aufwerten werden� Ne- ben den bereits Genannten werden auch Delegationen aus Luxemburg und Belgien erwartet� Ich hatte Ende April einen Termin in Homburg, da habe ich den türkischen Ge- neralkonsul getroffen, der sich sehr in- teressiert dafür gezeigt hat, eine türkische Mannschaft zu aktivieren� Gibt es noch Bereiche, in denen sich Kom- munen oder Vereine mit einbringen kön- nen? Kopkow: Alle, die an einer Koopera- tion interessiert sind, können noch mitmachen und werden gerne eingebun- den: als Ausrichter kommunaler Festlich- keiten, als Station des geplanten Fackel- laufs oder als Host-Town� Vereine und deren Mitglieder können sich als Volunteers be- werben. Hierzu wird in Kürze die offizielle Homepage freigeschaltet werden� Insofern sind wir dabei, das gesamte Land mitzuneh- men und einzubinden. Die Großveranstaltung wird auch ein gro- ßes Medien-Ereignis. Inwiefern kann man das als Land für sich nutzen? Jost: Die mediale Berichterstat- tung wird bereits Monate im Vor- feld beginnen und ein Ausmaß ha- ben, das sich viele jetzt noch nicht vorstellen können. Es wird eine große Medienallianz der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten genauso wie der Privaten sowohl aus der sendenden wie der schreibenden Zunft ge- ben. Unser Land wird dabei eine Visitenkar- te abgeben. Wir sind zwar jetzt nicht das größte aller Bundesländer und wir sind auch nicht das wohlhabendste - aber wir sind das mit dem größten Herz. Und wenn wir eines können, dann ist es, gute Gastgeber zu sein. Jost: Wir werden es schaffen, dass jeder Landkreis des Saarlandes vertreten sein wird� Es geht jetzt darum, den Leuten klarzumachen, welchen Mehrwert es für die jeweilige Gemeinde, den jeweiligen Verein oder die jeweilige Organi- sation haben kann, mitzumachen. Auch wenn nicht jede Stadt oder Gemeinde Aus- richter von Sport-Wettbewerben sein kann, kann doch jede einen Benefit haben. Ich möchte alle Interessierten dazu ermuntern, auf uns zuzukommen, und wir werden et- was finden, wie man sich einbringen kann: Fordert uns, dass wir euch fördern können, ist dabei immer unser Ansatz. Inwiefern haben Sie die Rückendeckung der Landesregierung für diese Investitio- nen? Jost: Ich bin der Ministerpräsiden- tin und den Kolleginnen und Kolle- gen im Kabinett sehr dankbar, dass es bis heute nie ein Thema war, ob unsere Unterstützung allzu aufwändig sei. Das Ge- genteil ist der Fall: Man bestärkt uns, man unterstützt uns, man ist der Auffassung, das ist etwas Großes für das ganze Land, aber vor allen Dingen für die Menschen, um die es geht� Das sind nicht nur die Sportle- rinnen und Sportler, das sind auch ihre 2 | 2025 << SaarSport

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#interview13 RIESIGE VORFREUDE AUF DIE SPIELE Alexander Indermark von seit Oktober 2018 Präsident des Special Olympics Saarland (SOSL), der als Landesverband der weltweit größten Sportbewegung für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Mehrfachbeeinträchtigung mit großer Vorfreude auf die ersten saarländischen Landesspiele seit dem Jahr 2017 blickt. Vom 15. bis 17. September werden hunderte Athleten vornehmlich in Saarbrücken am SPORT- CAMPUS SAAR, aber auch an anderen saarländischen Schauplätzen ein großes inklusives Sportfest zelebrieren. Landespräsident Indermark blickt im Interview mit dem SaarSport-Magazin sowohl auf diesen als auch den nächstes Jahr mit den Na- tionalen Spielen im Saarland stattfindenden Höhepunkt. INTERVIEW: REDAKTION FOTOS: SCHLICHTER | WIECK H err Indermark, die Landesspiele von Special Olympics Saarland (SOSL) werfen ihre Schatten bereits voraus. Wie blicken Sie der Veranstaltung vom 15. bis 17. September entgegen? Auch vor dem Hintergrund, dass rund acht Mo- nate später mit den Nationalen Spielen von Special Olympics ja zeitnah ein noch viel größeres Event im Saarland wartet? Alexander Indermark (SOSL-Präsi- dent): Es wird Zeit, dass wir die Lan- desspiele endlich wieder durchfüh- ren� Wir mussten ja aufgrund von Corona die Landesspiele 2021 absagen. Da das für uns immer ein sehr großer organisatorischer Aufwand ist, konnten wir die Spiele auch nicht zwischendurch mal eben nachholen – von daher freuen wir uns einfach sehr, dass wir nach der langen Unterbrechung wieder Landesspiele machen können, ganz unab- hängig von dem, was 2026 folgt� Es wird mit acht Sportarten mehr als beim letzten Mal geben. Generell ist es für einen kleinen Ver- band wie unseren eine Herausforderung, so ein Mehrfach-Sportevent zu organisieren� Andererseits weiß ich, wie sich die Stimmung bei Special Olympics letztlich immer dar- stellt. Klar ist: Es wird bei beiden Veranstal- tungen im Saarland sehr schön werden – und da freuen sich die Athleten einfach drauf, genau wie wir alle das tun� Sie haben es angedeutet, die letzten Lan- desspiele fanden vor der Corona-Pande- mie im Jahr 2017 statt. Mit der diesjäh- rigen Auflage geht also eine lange Phase der Entbehrung vorüber. Indermark: Ja, gerade auch für mich persönlich. Ich war 2017 in die gan- zen Vorbereitungen involviert und intensiv damit beschäftigt – zu den Landesspielen selbst lag ich dann allerdings im Kranken- haus, konnte sie daher gar nicht miterleben. Für mich sind es deshalb sogar die ersten Landesspiele, die ich live erleben kann – und das erhöht meine Vorfreude nur umso mehr. Sie sagten es: Diesmal sind mehr Sport- arten als bei den Landesspielen 2017 im Programm. Geben Sie uns bitte einen Überblick, was wo stattfindet und was über das reine Wettbewerbsprogramm sonst angedacht ist. Indermark: Zu den Sportarten zäh- len Leichtathletik, Schwimmen, Tennis, Tischtennis, Rollerskating, Basketball, Boccia und Rhythmische Sport- gymnastik. Es gibt darüber hinaus ein Rah- menprogramm, das zumindest zu den mehr- tägigen Special-Olympics-Veranstaltungen immer fest dazugehört. Zunächst ist da die Eröffnungsfeier in der Gebläsehalle 2 | 2025 << SaarSport

für diejenigen, die dort im Mittelpunkt stehen, für die Sportler an sich? Indermark: Für unsere Athleten ist das natürlich zuallererst mal eine persönliche Herausforderung, in der sie sich selbst beweisen können. Sie zie- hen aus der sportlichen Beteiligung bei Spe- cial Olympics ganz viel Selbstvertrauen, ein anderes Selbstverständnis. Daher ist das für sie ein absoluter Höhepunkt des Jahres. Das ist in diesem Jahr bei den Landesspielen der Fall und wird auch bei den Nationalen Spie- len nächstes Jahr natürlich so sein� Dahin- gehend ist es so, dass unsere saarländi- schen Athleten sich auch ganz bewusst als Gastgeber verstehen und sich aktiv am Or- ganisationsprozess beteiligen. Dafür haben wir entsprechende Formate gemacht� Für das Thema Inklusion an sich als gesell- schaftliches Thema bedeuten solche Lan- desspiele und auch die Nationalen Spiele vor allem Sichtbarkeit und sind eine Form der Begegnung. Unseren Sportarten raten wir allen an, auch in der Kategorie „Unified“, also Menschen mit zusammen mit Menschen ohne Beeinträchtigung, Wettbewerbe anzu- bieten, was auch von allen beherzigt wird. Doppel im Tischtennis und Tennis, in der Leichtathletik die Staffelwettbewerbe oder sowieso in den Mannschaftswettbewerben. Das möchten wir auch gerne noch viel mehr anbieten, deshalb gilt: Da gerne melden, wenn sich Menschen mit und ohne Behin- derung zusammentun und als Mannschaft anmelden möchten. Es gibt auch Möglich- keiten, über das Volunteering gemeinsame Arbeiten zu erledigen. Wir werden inklusive Tandems bilden, wo zu zweit eine Volunteer- Position besetzt wird. Und natürlich sind auch einfach die Begegnungen während der Sportveranstaltung, am Rande des Sport- platzes, schon Wege in die Inklusion� Die Landesspiele im September gelten auch als Generalprobe für die großen Na- tionalen Spiele im Juni 2026. Können Sie erläutern, inwieweit das für was konkret gilt? Indermark: Erst mal ist es für unse- re Athleten auch der Anerkennungs- wettbewerb (AW) für die Nationalen Spiele, sprich: die Qualifikation, um nächs- tes Jahr tatsächlich teilnehmen zu können. Für die Athleten selbst ist es demnach eben- falls eine Generalprobe. Wo stehe ich? Wie ist der Trainingsstand? Was bin ich imstande zu leisten? Für uns als Organisatoren gilt zwar, dass wir 2026 kein Ausrichter und Ver- anstalter sind� Das macht dann alles Special Olympics Deutschland, die aktuell am SPORTCAMPUS ein Büro mit hauptamtlichen Mitarbeitern einrichten, das in den nächsten Monaten noch weiteren Zuwachs erhält. Wir planen diese Mitarbeiter allerdings mit ein bei unseren Landesspielen. Einfach damit sie die Organisationsprozesse unserer Lan- desspiele dann entsprechend für die Natio- nalen Spiele adaptieren können. Sie können so auch erste Erfahrungen hinsichtlich der besonderen Bedürfnisse einer Special- Olympics-Veranstaltung machen� Wir müs- sen zum Beispiel anders auf Barrierefreiheit schauen, müssen andere Beschilderungen planen, es gibt besondere Anforderungen ans Catering – all diese Bereiche haben wir im Kleinen bei den Landesspielen und dann im Großen bei den Nationalen Spielen. So können wir das Team, das sich für 2026 for- miert, schon sinnvoll in unsere Prozesse mit einbinden. Die Volunteers, die wir jetzt bei den Landesspielen dabeihaben werden, werden wir natürlich auch entsprechend für 2026 einzubinden versuchen. Sie haben dann bereits wichtige Erfahrungen gesam- melt, wissen schon besser mit Special Olym- pics und unserer Zielgruppe umzugehen. Zudem schauen wir auch genau hin, wie wir Sportstätten für die Barrierefreiheit viel- leicht zusätzlich vorbereiten müssen. Am SPORTCAMPUS SAAR selbst finden nächstes Jahr ja ebenfalls Sport-Wettkämpfe statt, das heißt, das Gelände und die hiesige Infra- struktur haben auch eine Art Generalprobe: Wie gut kann ich denn schon Special Olym- Patrick Franziska mit Emely und Levin pics? Es wird alles sehr gut werden, aber es gibt vielleicht doch immer mal Punkte, wo man was verbessern kann. Die letzten Nationalen Spiele im Sommer fanden 2022 in Berlin statt. Geben Sie uns bitte einen Eindruck, wie Sie diese erlebt haben. Indermark: Die Nationalen Spiele 2022 standen schon sehr im Zei- chen der Weltspiele, die 2023 auch dort stattgefunden haben. Die Spiele in Ber- lin waren anders als das, was wir jetzt hier im Saarland erleben werden. Berlin hat als Gastgeberregion eine ganz andere Infra- struktur� Wir hatten auch dort relativ weit verzweigte Sportstätten, das wird hier ähn- lich sein – nur, dass die Leute durch Wald fahren und nicht nur durch städtisches Ge- biet (lächelt). Die Stimmung war in Berlin sehr gut. Wir waren mit einer großen saar- ländischen Delegation dabei, ich glaube, es waren um die 80 Athleten� Wir wollen natür- lich erreichen, dass nächstes Jahr bei den Nationalen Spielen hier ebenfalls eine ent- sprechend große saarländische Delegation dabei ist. Ein kleines Ziel bei uns in der Ge- schäftsstelle lautet übrigens auch, dass wir bei den nächsten Weltspielen 2027 in San- tiago de Chile wieder Saarländer dabeiha- ben, nachdem wir in Berlin 2023 drei Athle- ten am Start hatten. Daher brauchen wir eine entsprechende saarländische Mann- schaft bei den 26er Spielen, damit einige Athleten vielleicht auch die Qualifikation für 2027 schaffen� /// 2 | 2025 << SaarSport

Jetzt bewerben: Preis für ehrenamtliches Engagement im Sport 2025 des LSVS Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr vergibt der LSVS auch in diesem Jahr wieder in zehn Kategorien den Preis für ehrenamtliches Engagement im Sport. Der vom saarländischen Innenministerium geförderte Preis ist mit 12.000 Euro dotiert. Um die gesellschaftliche Bedeutung des ehrenamtlichen Engagements im saarländischen Sport hervorzuheben und die Arbeit der dahinterstehenden Menschen zu stärken, hat der LSVS 2024 einen jährlichen Ehrenamtspreis ins Leben gerufen. Sportvereine sind eine Solidargemeinschaft, die davon lebt, dass sich Menschen engagieren und für andere da sind. Ehrenamt- liches und freiwilliges Engagement sind für alle Sportvereine lebenswichtig. Ohne die vielen Vereinsmitglieder, die sich selbstlos für ihren Verein im Vorstand, in den Sportabteilungen und darüber hinaus engagieren, könnten die Vereine dichtmachen. Mit dem „Preis für ehrenamtliches Engagement im Sport“ möchte der LSVS die selbstlose Arbeit dieser Freiwilligen gebührend auszeichnen� Der Preis wird in zehn verschiedenen Kategorien vergeben und soll Persönlichkeiten auszeichnen, die zur positiven Weiter- entwicklung des Sports und des Vereinslebens im Saarland beitragen beziehungsweise beigetragen haben: • Ehrenamtliches Engagement von jungen Menschen (weiblich bis 27 Jahre) • Ehrenamtliches Engagement von jungen Menschen (männlich bis 27 Jahre) • Ehrenamtliches Engagement von Menschen ab 28 Jahre • Ehrenamtliches Engagement für ehrenamtliche Projekte • Ehrenamtliches Engagement im Bereich der Integration • Ehrenamtliches Engagement im Bereich der Inklusion • Ehrenamtliches Engagement im Bereich der Digitalisierung • Ehrenamtliches Engagement im Bereich der Gleichstellung • Ehrenamtliches Engagement zum Thema Schutz vor Gewalt • Lebenswerk für ehrenamtliches Engagement im Sport Die Preisverleihung findet am 26. November 2025 um 18 Uhr im Kino Camera zwo statt. Bis zum 1. Juli 2025 können mit einem digitalen Antragsformular Vorschläge eingereicht werden an ehrenamtspreis@lsvs.de. SAVE THE DATE 26� November Camera zwo 18 Uhr www�lsvs�de

#special olympics19 19 19 Nach der erfolgreichen Premiere 2017 stehen im September wieder Special- Olympics-Landesspiele im Saarland an: Auf der Geschäftsstelle des Landesverbandes laufen dabei alle Fäden zusammen. TEXT: REDAKTION FOTO: SOSL | SCHLICHTER Die Nationalen Spiele von Special Olympics Deutschland im Saarland werfen ein gutes Jahr vor dem vom 15. bis 20. Juni 2026 stattfindenden Großereignis bereits ihre Schatten voraus� Für das Mega-Event im kleinsten Flächenland der Bundesrepublik werden insgesamt etwa 13.000 unmittelbar mit der Veranstaltung verknüpfte Gäste erwartet, wie Ralf Kirch, der Geschäftsleiter der Na- tionalen Spiele abschätzt. „Wir freuen uns wirklich sehr, dass wir in gut einem Jahr so viele Menschen hier im Saarland begrü- ßen dürfen“, sagt Kirch, der für den aus- richtenden deutschen Dachverband der weltweit größten Sportbewegung für Men- schen mit geistiger Beeinträchtigung und Mehrfachbeeinträchtigung die Leitung der Geschäftsstelle vor Ort am Saarbrücker SPORTCAMPUS SAAR übernimmt, um mit einem großen Team seinen Teil zur best- möglichen Umsetzung der Großveranstal- tung an vielen Schauplätzen im Saarland beizutragen. „Wir arbeiten gemeinsam mit den Kollegen in Berlin an der Organisation für diese Nationalen Spiele, die für mich eine echte Herzensangelegenheit sind“, ergänzt Kirch. Neben vielen tausend Ath- leten reisen im Juni 2026 auch deren Trai- ner, Betreuer und Familien ins Saarland, wo dann auch eine Vielzahl an Offiziellen und Helfern ihren Beitrag leisten werden – entsprechend vielfältig und ausgeprägt ist die Arbeit, die in der Hinführung zur Veranstaltung für geistig Beeinträchtigte und Mehrfach-Beeinträchtigte geleistet werden muss� Neben dem Orga-Team des nationalen Ver- bandes legen sich auch die Gastgeber aus dem Saarland in den nächsten Wochen und Monaten schwer ins Zeug, um allen Beteiligten unvergessliche Spiele zu er- möglichen. Für das Innenministerium des Saarlandes ist Julia Hübner diejenige, die als Projektleiterin für die Nationalen Spie- le 2026 fungiert� Für den Landessportver- band für das Saarland (LSVS) übernimmt Aaron Wollscheid die Leitung der zustän- digen Stabsstelle Special Olympics. Dritter im Bunde der Gastgeber ist der Special Olympics Landesverband Saarland (SOSL), für den Xenia Hülsmann seit Anfang Fe- bruar 2025 auf der Geschäftsstelle am SPORTCAMPUS SAAR in Saarbrücken als neue Geschäftsführerin fungiert� Aktuell stehen für die 27-Jährige und ihr Team ganz besonders die zweite Auflage der Landesspiele von Special Olympics Saarland im Mittelpunkt, die vom 15. bis 17. September 2025 mit acht Sportarten hauptsächlich am SPORTCAMPUS, aber auch in St. Ingbert, Sulzbach und Schiff- weiler stattfinden und die Generalprobe für die Nationalen Spiele acht Monate spä- ter darstellen. „Unsere Aufgaben sind sehr vielfältig� Mit Blick auf die Landesspiele schauen wir, dass diese bestmöglich orga- nisieren. Für die Nationalen Spiele bin ich Ansprechpartnerin von SOSL als Gastge- ber. Zudem zählen zu meiner Arbeit andere Themenfelder wie Verbandsentwicklung, Mitgliedergewinnung und -betreuung“, gibt Hülsmann einen Einblick. Sie stammt aus Xanten am Niederrhein, nach dem Abitur widmete sich die studierte Sportwissen- schaftlerin ihrem Bachelor-Studium in Pa- derborn, ehe sie nach Saarbrücken zog, um an der Hochschule für Technik und Wirt- schaft des Saarlandes (HTW) ihren Master in Freizeit-, Sport- und Tourismusmanage- ment anzuschließen. „Ich bin an der hollän- dischen Grenze aufgewachsen – und jetzt an der französischen Grenze gelandet“, blickt sie lächelnd auf ihren Werdegang. Vor dem beruflichen Wechsel arbeitete Hülsmann in Marketing und Vertrieb einer Sport-Event-Agentur in Saarbrücken. Das Thema Teilhabe und Vielfalt habe sie wäh- rend ihres Studiums für sich entdeckt� So war sie unter anderem lange ehrenamtlich für das Juniorteam der deutschen Behin- dertensport-Jugend tätig. „Die Arbeit mit und für Menschen mit Beeinträchtigung gibt einem sehr viel. Mein Engagement hat dahingehend immer angehalten� Es ist vor allem auch die Vielfalt innerhalb der Bewegung selbst, die das Ganze zu einer sicher verantwortungsvollen, aber auch sehr schönen Aufgabe macht. Ich bin sehr froh, mich jetzt hauptamtlich dieser Arbeit zu widmen“, erklärt Hülsmann� Der Sport sei von Kindesbeinen an wich- tiger Bestandteil ihres Lebens gewesen. „Ich habe schon als Kind alle möglichen Sportarten ausprobiert. Für mich war früh klar, dass es auch beruflich in die Richtung gehen soll“, sagt Hülsmann, die zeit ihres Lebens begeisterte Schwimmerin ist und beim KV St. Ingbert Badminton spielt. Zu- dem ist sie passionierte Läuferin: „Ich laufe vor allem Trail-Läufe, mache da auch bei Wettkämpfen mit – das aber vor allem, um die Landschaft kennenzulernen� Wenn man fünf Stunden unterwegs ist, kann man das wunderbar tun“, sagt Hülsmann, die sich nicht zuletzt in der Bergwelt pudel- wohl fühlt� Mit ihrem Team möchte Xenia Hülsmann in ihrem Bereich nun sprichwörtlich Ber- ge versetzen� Das Steckenpferd von Lara Sophie Niederelz, die wie die Geschäfts- führerin seit Februar für Special Olympics Saarland am SPORTCAMPUS arbeitet, ist das Thema Gesundheit� Die 25-Jährige betreut zum einen das generelle Gesund- heitsprogramm des saarländischen SO- Landesverbands, das weltweit einheitlich unter dem Punkt „Healthy Athletes“ läuft und regelmäßige gesundheitliche Unter- suchungen für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und Mehrfach-Behinde- rung anbietet. „Das Oberziel lautet, Barrie- ren abzubauen, sodass weniger Angst vor Arztbesuchen besteht, und natürlich geht es auch um Datenerhebungen in dem Be- reich“, erklärt die aus Hauptstuhl bei Kai- serslautern stammende Niederelz, die in- zwischen in Homburg lebt. Das Programm fußt auf sieben Säulen der Gesundheit. „Fit Feet oder Podologie für die Füße, Fun Fit- ness steht für Bewegung mit Spaß, Health Promotion für eine gesunde Lebensweise, was speziell Ernährung oder das Thema Blutdruck betrifft. Healthy Hearing deckt die Ohren ab, Opening Eyes die Augen- 2 | 2025 << SaarSport

TRULS MÖREGÅRDH 21 xxxxx #Anke Rehlinger Du bist das erste Mal auf dem Campus. Wie findest du die Be- dingungen hier für Tischtennis? Truls Möregårdh: Die Bedingungen sind perfekt! Ich bin zwar die meiste Zeit in Schweden, aber wenn ich hierher- komme, fühlt es sich immer fantastisch an und man hat alle Mög- lichkeiten, die man braucht. Ich denke also, die Spieler und die Mannschaft können wirklich glücklich darüber sein, dass sie jeden Tag hier so trainieren können. Nicht viele Clubs in Europa haben diese Möglichkeiten, wie Saarbrücken sie hat. Du standest bei den Olympischen Spielen in Paris im Finale. Welche Erwartungen hattest du an das Spiel und wie glücklich warst du, am Ende die Silbermedaille zu gewinnen? Truls Möregårdh: Es war fantastisch. Ich habe ein unglaubli- ches Einzelturnier gespielt und darüber hinaus auch noch die Silbermedaille mit dem Team geholt, was ich so nie erwartet hätte. Ich hatte vor Paris ein paar harte Monate, aber vor Ort lief dann alles zu mei- nen Gunsten und die Erfahrungen, die ich in der Halle und bei meinen ersten Olympischen Spielen sammeln durfte, waren einfach fantas- tisch� Du hattest bereits im vergangenen Jahr das Vergnügen, gegen 1. FC Saarbrücken Tischtennis zu spielen, wenn auch als Gegner. Warum hast du dich für einen Wechsel zum FCS entschieden? Truls Möregårdh: Ganz einfach, weil sie die Champions League gewonnen haben! Der FCS Tischtennis ist einer der besten Clubs in Europa, außerdem hat sich Ulm aus dem aktiven Ge- schehen zurückgezogen und das Team aufgelöst. Ich hatte also kein Team mehr und da ich Saarbrücken, vor allem die Spieler dort, schon immer mochte, fühlte sich der Wechsel dorthin nach der perfekten Lö- sung an und ich freue mich sehr, nun für diesen Verein zu spielen� 2 | 2025 << SaarSport

#sportabzeichen 23 Gelände des SPORTCAMPUS SAAR an einem Tag über die Bühne geht. Es gibt beim LSVS mehrere Trainerinnen und Trainer, die Prüfungen teilweise seit bereits einigen Jahrzehnten begleiten. Fünf von ihnen wurden vor Kurzem für 25-jährige Tä- tigkeit geehrt. Geehrt wurden ebenfalls sechs Teilnehmer, die ihr bereits 40. Sportabzeichen abgelegt hatten, sowie zwei Personen, die zum beeindruckenden 50. Mal das Abzeichen schaff- ten. Den Vereinswettbewerb für 2024 hat sie eben- falls ausgewertet: Beim Stadtverband für Sport Dillingen haben 245 Menschen das Sportabzei- chen absolviert, beim Stadtverband für Sport Lebach 198 und beim TV Quierschied 105 Perso- nen. Das unterstreicht: Mitmachen kann jeder. Die für das Sportabzeichen benötigten Leis- tungen orientieren sich an den motorischen Grundfähigkeiten Ausdauer, Kraft, Schnelligkeit, Koordination. Aus jeder dieser Gruppe muss eine Disziplin erfolgreich absolviert werden je nach geforderten Bedingungen in den Altersgruppen. Abgelegt wird in den Leistungsstufen Bronze, Silber und natürlich Gold. Der Rückblick auf das bewegte Jahr mit dem Deutschen Sportabzeichen bietet auch Zeit, ein Jahr Sportabzeichen digital Revue passieren zu lassen. „Vor einem Jahr haben wir ein neues Kapitel in der Organisation und Verwaltung des Deutschen Sportabzeichens aufgeschlagen“, erklärt Eva Franz, „heute blicken wir mit Stolz auf das bisher Erreichte zurück und schauen motiviert in die Zukunft.“ Beeindruckende rund 60.000 Nutzer haben sich bundesweit auf der digitalen Plattform https://sportabzeichen- digital.de registriert, womit die Abläufe rund um das Sportabzeichen moderner und effizienter gestaltet wurden. Eva Franz fügt hinzu: „Es werden fleißig Leistun- gen eingetragen, Sportabzeichen eingereicht und beurkundet. Die digitale Plattform ermög- licht eine effiziente Verwaltung von Prüfungen, eine bessere Nachverfolgbarkeit der Leistungen und eine moderne, benutzerfreundliche Hand- habung.“ Nicht nur das: Über den direkten Link zur Bewegungslandkarte findet man aktuell rund 1.500 Sportabzeichentreffs. /// Stefan Bohlander Anzeige Weil’s um das Saarland geht. SAVE THE DATE Der Saisonabschluss für das diesjährige Sportabzeichen findet am 7. Dezember 2025 auf dem Gelände des SPORTCAMPUS SAAR statt. Ansprechpartnerin: Eva Franz Telefon: 0681-3879-163 sportabzeichen@lsvs.de Weil’s um mehr als Geld geht. Wir setzen uns für all das ein, was in unserer Region wichtig ist. Für die Wirtschaft, für den Sport sowie für soziale und kulturelle Projekte. sparkasse.de/mehralsgeld 2 | 2025 << SaarSport r e d n a h o B l , S V S L : s o t o F > >

#hermann-neuberger-preis25 25 #saarsportler des jahres25 25 Die Karateka und Volleyballerinnen des Vereins aus der Gemeinde Heusweiler räumen beim Hermann-Neuberger-Preis 2024 ordentlich ab. TEXT: REDAKTION FOTOS: ANDREAS SCHLICHTER Es sei das erste Mal gewesen, dass sich ein Verein mit gleich zwei Sport- arten beim Hermann-Neuberger- Preis beworben habe, sagt Nina Klein, die zweite Vorsitzende des TV Holz� Und der größte Sportverein der Großge- meinde Heusweiler, der rund 750 Mitglieder in seinen 17 verschiedenen Abteilungen führt, räumte beim bedeutendsten Preis im Saarsport, der Vereine auszeichnet, die sich intensiv um die Weiterentwicklung des hiesigen Nachwuchsleistungssports enga- gieren, bei der Auflage für das Jahr 2024 dann auch kräftig ab. Wo sonst vor allem die Volleyballerinnen des Vereins zu glän- zen wissen und abgesehen vom Aushän- geschild in der 2. Bundesliga regelmäßig auch mit starken Ergebnissen und Leistun- gen im Jugendbereich aufwarten können, steuerten diesmal zudem die Holzer Kara- teka tolle Erfolge zum Gewinn der Haupt- kategorie des mit insgesamt 28�000 Euro dotierten Preises bei (23.000 durch die ARAG-Sportversicherung und 5�000 Euro vom saarländischen Ministerium für Inne- res, Bauen und Sport)� „Das ist eine tolle Auszeichnung für uns“, betont Klein: „Wir freuen uns sehr, dass unsere Jugendarbeit, die wir seit über einem Jahrzehnt in dieser intensiven Form machen, jetzt diese Wertschätzung er- fährt.“ Das Preisgeld von 7.500 Euro werde laut Klein dann auch komplett den Jugend- abteilungen zugutekommen. Bei den Vol- leyballerinnen kann der Holzer Verein neben dem hauptamtlichen Jugendtrainer John Doolittle auf rund 15 Trainer und Betreuer für seine fünf Aktiven- und je nach Jahr- gangsstärke auch mal bis zu 16 Jugend- mannschaften zurückgreifen� In diesem Jahr wussten im Nachwuchsbereich nicht zuletzt die Holzer U20-Mädels zu begeis- tern. Sie qualifizierten sich erstmals seit 2002 wieder auf sportlichem Wege bei der Regionalmeisterschaft für die nächste Auflage der deutschen U20-Titelkämpfe, die jetzt im Mai nach dem Vorjahr erneut am SPORTCAMPUS SAAR in Saarbrücken und mit dem TV Holz als Ausrichter statt- fanden. 2018 und 2023 hatte der Verein be- reits die Ausrichtung der deutschen Meis- terschaften im Bereich U18 übernehmen dürfen – diese Häufigkeit von Großereig- nissen zeigt, dass die Volleyballerinnen aus der Gemeinde Heusweiler nicht nur in der Nachwuchsförderung punkten können, sondern auch in der Rolle als herausra- gende Gastgeber. Bei den deutschen Titel- kämpfen waren abermals weit über einhun- dert Helfer im Einsatz, auch befreundete Volleyballvereine wie der TV Bliesen oder der TV Wiesbach halfen kräftig mit, um ein erneut sportlich wie vom Rahmen her attraktives Turnier auf die Beine zu stellen� Zu den aktuellen Top-Nachwuchsakteurin- nen beim TVH zählen die Schwestern Alice und Nicole Turmovich, Lilli Schwarzkopf und Greta Mittler, die alle zum Stamm der Bundesliga-Mannschaft zählen� Nachdem die Holzer bereits vor Corona ausgeprägt in den umliegenden Schulen mit AGs vertre- ten war, hat dieser Ansatz zuletzt wieder verstärkt Fahrt aufgenommen� Aktuell ist man an den Grundschulen in Holz, Eiweiler und Hilschbach-Walpershofen einmal pro Woche vertreten� Neben der Volleyball-Abteilung mit ihren rund 140 Mitgliedern, davon etwa 90 im Nachwuchsbereich, bietet die Karate- Abteilung ebenfalls ein breites Angebot für alle Altersgruppen. Ob Anfänger oder Fortgeschrittene – nicht nur die Technik, sondern Werte wie Disziplin und Respekt werden dabei vor allem geschätzt und ge- fördert. Um die einhundert Mitglieder (etwa 65 Aktive, davon 35 Kinder und Jugendliche) zählt die Sparte um ihren Leiter Dirk Walter, der auch dritter Vorsitzender (der Posten des Vorsitzenden war zuletzt vakant) des Gesamtvereins ist� „Gerade im Bereich der Kinder, wo wir schon seit einigen Jahren eine richtig starke Gruppe haben, gab es zuletzt erfreuliche Zuläufe“, blickt Walter, selbst seit 1990 im Karate aktiv und Träger des 5� Dan, auf eine sehr erfreuliche Ent- wicklung. Karate beim TV Holz gibt es be- reits seit 1986, als ein Trainer, der vorher in Sulzbach trainierte, entsprechend anfrag- te, ob er den Kampfsport unter dem Dach des Vereins einführen könne. Beim TVH wird die Karate-Stilrichtung „Koshinkan“ praktiziert, die gegenüber den traditionel- len Stilrichtungen moderner daherkommt� „Der Fokus liegt dabei mehr auf der tat- sächlichen Anwendung“, erläutert Walter, dessen Abteilung ebenfalls in Schulen in der Umgebung vertreten ist und auch Schnupperkurse im Kindergarten anbie- tet� Seit rund sechs Jahren läuft die Nach- wuchsarbeit zusehends erfolgreicher. Zu den größten Karate-Talenten beim TV Holz zählen die zwölf Jahre alte Lena Welter und der zehnjährige Noah Gränitz, der sich im November 2024 bei der deutschen Ka- ratemeisterschaft der Schüler in Ludwigs- burg in der Disziplin Kata den Vize-Titel in der U12 sicherte. Wie Lena Welter zählt Noah mittlerweile zum Nachwuchskader des Deutschen Karate Verbands, im saar- ländischen Landeskader tummeln sich neben diesen beiden noch weitere Nach- wuchstalente, die, angeführt von Haupt- trainer Marvin Minnet, von insgesamt vier lizenzierten Jugendcoachs trainiert wer- den. „Der Gewinn des Hermann-Neuber- ger-Preises ist für uns überaus erfreulich und eine wirklich große Anerkennung für unsere Arbeit an sich und nicht zuletzt für das große Engagement unserer Trainer“, blickt Walter auf die besondere Auszeich- nung für ausgezeichnete Nachwuchs- förderung. /// HERMANN-NEUBERGER-PREIS 2024 Preisverleihung Die Preisträger werden in einer kleinen Feier- stunde am 24. Juni auf dem SPORTCAMPUS SAAR in Saarbrücken durch den LSVS gemein- sam mit seinen Versicherungspartnern, der ARAG-Sportversicherung, dem Ministerium für Inneres, Bauen und Sport und Erwin Him- melseher Assekuranz-Vermittlung GmbH & Co. KG, offiziell geehrt. 2 | 2025 << SaarSport 2 | 2025 << SaarSport

#hermann-neuberger-preis 2727 27 27 Der Sportverein Special Olympics Saarland gewinnt den Hermann-Neuberger-Preis 2024 für soziales Engagement und Integration. TEXT: REDAKTION FOTOS: ANDREAS SCHLICHTER Das Gemeinschaftsgefühl war immens. Es war großartig zu sehen, wie junge Menschen, die bisher nie mit Behinderten zu tun hatten, derart liebevoll mit ihnen umgegangen sind. Wir haben gemeinsam gescherzt und gelacht“, sagte Hans Jürgen Sträßer, der 2� Vorsitzende des Sportvereins Special Olympics (SO) Saarland, mit Blick auf die Premiere des „Special Run“ für Menschen mit geistiger Beeinträchtigung und mehr- facher Behinderung, der im Mai 2024 Teil- nehmern aus saarländischen Tagesförder- stätten einen unvergesslichen Tag am Ufer der Saar in Saarbrücken bescherte. Die er- folgreiche Veranstaltung in Kooperation mit der Saarbrücker Lebenshilfe fand da- nach sogar bundesweit Beachtung. Eine Delegation des am 24. Oktober 2018 ge- gründeten Vereins begab sich im Januar nach Berlin, wo nach dem Landessieg im Rahmen des bundesweiten Wettbewerbs „Sterne des Sports“ am Ende der starke vierte Platz beim wichtigsten deutschen Vereinswettbewerb im Zusammenhang mit gesellschaftlichem Engagement heraus- sprang� Ein toller Erfolg, aber nicht die einzige be- sondere Auszeichnung für die Aktion, die künftig wieder regelmäßig stattfinden soll. Auch die Jury beim Hermann-Neuberger- Preis würdigte sie in höchstem Maße. Im Rahmen des wichtigsten saarländischen Preises hinsichtlich der Entwicklung im Nachwuchsleistungssport wurde der Sportverein von Special Olympics Saar- land in der Sonderkategorie soziales En- gagement und Integration mit dem ersten Platz prämiert. Die Jury, bestehend aus Vertretern des Landessportverbandes für das Saarland sowie der Himmelseher Sportversicherung Weltweit und ARAG- Sportversicherung als Sponsoren des Prei- ses, sah es demnach ganz ähnlich wie der 2� Vorsitzende des Vereins� „Es war ein un- beschreibliches Erlebnis. Allen, die da wa- ren, hat es sichtlich Riesenspaß gemacht“, sagte Sträßer, der neben den vielen priva- ten Helfern aus dem Umfeld des Vereins, wie erwähnt, vor allem den leidenschaft- lichen Einsatz der vielen Azubis vom Ver- anstaltungspartner VSE AG hervorhob. Der Hermann-Neuberger-Preis in der Ka- tegorie soziales Engagement und Integra- tion wird seit 2012 vom LSVS und seinen Partnern verliehen. Ausgezeichnet werden jährlich Vereine, die sich im oder durch den Sport besonders sozial engagieren und die Integration im oder durch Sport auf besondere Weise fördern. Insgesamt wurden beim Preis für das Jahr 2024 stol- ze 28.000 Euro Fördergeld ausgeschüttet. Der Gewinnerverein des Jahres 2024 in der Sonderkategorie wurde vor gut sechsein- halb Jahren gegründet, „um unsere Einzel- mitglieder zu bündeln und ihnen und ihren Familien ein vielfältiges Sportprogramm zu bieten“, wie Alexander Indermark, der Präsident des saarländischen Landes- verbands von Special Olympics, erläutert: „Der Sportverein hält mehrere Sportarten für Menschen mit und ohne Beeinträchti- gung bereit. Viele unserer Special-Olym- pics-Athleten haben nicht mehr diesen regelmäßigen Zugang zum Sport, wenn sie die Förderschule einmal verlassen haben. Über den Sportverein können sie dann aber sehr gut an ihre sportliche Betätigung an- knüpfen�“ Zuletzt wurden Basketball, Boccia, Leicht- athletik, Fahrradfahren, die Mannschafts- sportart Floorball und Kindersport im SOSL-Sportverein oder seinen Unter- stützervereinen angeboten. „Wir suchen hierbei in den Grundschulen nicht Kinder, die regelmäßig in anderen Vereinen Sport treiben oder sogar an Wettkämpfen teil- nehmen, sondern eher diejenigen, die vielleicht noch keine Leidenschaft für den Sport entwickelt haben. Wir möchten ein Angebot für Kinder machen, die sich mög- licherweise nicht in andere Vereine oder Gruppen trauen, weil sie der Meinung sind, sie könnten dort nicht mithalten“, wird der Ansatz auf der vereinseigenen Website, wo sich unter www�soslsportverein�com viele weiterführende Informationen und Kontaktdaten finden lassen, entsprechend erklärt� Der SOSL-Sportverein ist ein Aushängeschild in diesem starken Verbund leitete. Vorsitzende des SOSL-Sportvereins ist Marga Fluhr, die als Vorgängerin von Ale- xander Indermark ehemals die Geschicke des Landesverbands „Wir sind sehr nah beieinander und eng verknüpft – es ist unser wichtigster Sportverein, ein bedeutender Teil unseres Verbands, der erfreulicherweise auch ordentliche Zu- wächse hinlegt“, sagt Indermark� Was für den Sportverein an sich gilt, trifft auch auf die Entwicklungen unter dem Dach des Landesverbands zu: Laut LSVS-Bestands- erhebung ist die Gesamtmitgliederzahl von 1912 im Jahr 2024 auf 2�562 in 2025 angewachsen� In der Kategorie Kinder und Jugendliche von 1159 auf 1400 Mitglieder, was einem Zuwachs von 18,8 Prozent ent- spricht. Noch beachtlicher ist der Zuwachs mit 42,7 Prozent bei den Erwachsenen, von 753 Mitgliedern im Vorjahr auf nun bereits 1162 Mitglieder im Jahr 2025� Die Anzahl der Mitgliedsvereine von Special Olympics im Saarland hat sich von 52 auf 62 Vereine gesteigert (29 Prozent Zuwachs) – und der SOSL-Sportverein ist nicht nur wegen sei- nes so erfolgreichen Special Runs ein Aus- hängeschild in diesem starken Verbund: „Der Sportverein macht eine hervorragen- de Arbeit und hat es nicht nur mit dieser Laufveranstaltung geschafft, eine Menge Leute zu akquirieren“, freut sich Indermark über eine tolle Entwicklung – und eine völlig zu Recht entsprechend ausgezeichnete� /// 2 | 2025 << SaarSport

#radsport29 sportverband (LSVS) und der aktiven Un- terstützung durch das Sportministerium zu verdanken. Es gibt derzeit viele gute Geister, die uns dabei helfen, dass das Thema Leistungssport bei den Jugend- lichen ankommt� Wie steht es derzeit um den sportlichen Erfolg im Nachwuchsbereich? Wappler: Die Ergebnisse im Jahr 2024 waren hervorragend: 42 Top- Ten-Platzierungen in der Nachwuchswer- tung der Bundesnachwuchssichtung bzw. der Bundesliga und vier Top-Five in der Gesamtwertung der Wettbewerbe, darun- ter der Gesamtsieg in der U19 Bundesliga weiblich von Jana Lohrmann sowie Platz drei von Klara Müller sprechen eine klare Sprache. Wir haben großartige Landes- kader-Athletinnen und -Athleten, die gera- de ein gemeinsames Trainingslager absol- viert haben, und danach geht es für viele zu nationalen und internationalen Wett- kämpfen. Wir sind – und das sage ich nicht nur, weil wir aktuell auch den Nachwuchs- landestrainer des Jahres stellen – im Nachwuchsbereich mittlerweile in der na- tionalen Spitze angekommen� Auch dank der Durchführung der saarländischen Rennserie, der BAUHAUS MTB Saarland- liga, die durch unsere Radsportvereine or- ganisiert wird� Welche Herausforderungen gibt es aktu- ell im Bereich des Ehrenamtes? Wappler: Mit dem Erfolg wächst jedoch auch der organisatorische Aufwand – und der ist für uns als rein eh- renamtlich organisierter Landesverband wirklich anspruchsvoll� Antragstellungen, das Einhalten von Meldefristen sowie der allgemein gestiegene Verwaltungsauf- wand – all das ist eine große Herausforde- rung für uns� Man kann sagen: Mit dem sportlichen Erfolg wächst auch das „Back- office“, und das muss eigentlich genauso professionell aufgestellt sein wie der sportliche Bereich� Wir versuchen, diesen Mehraufwand durch einen hohen Digitali- sierungsgrad unserer Arbeitsabläufe zu Die Stärke des Saar- Radsports ist Mountainbike r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F > > 2 | 2025 << SaarSport

können modernes Vereinsleben funktionieren kann. Was uns Sorgen bereitet, ist, dass nicht alle Vereine diesen Anpassungs- druck durch die gesellschaftlichen Verän- derungen mitgehen können. Wir als Ver- band begrenzt entgegenwirken. Eine mögliche Lösung wäre sicherlich, über Fusionen nachzu- denken – aber das ist oft ein sehr sensibles Thema� Emotionen und Traditionen stehen dem nicht selten im Weg� Damit muss man äußerst behutsam umgehen. dem nur Inwiefern ist die Fokussierung auf Moun- tainbike das Zugpferd im Verband? Wappler: Unsere Stärke liegt im Bereich Mountainbike. Das ist die Disziplin, in der wir eine große Anzahl an Kindern und Jugendlichen haben, mit de- nen wir das Thema Leistungssport erfolg- reich umsetzen können. Das heißt nicht, dass wir die anderen Disziplinen vernach- lässigen. Der Bereich BMX ist gemessen an seiner Infrastruktur sehr gut aufge- stellt und erfolgreich. Es gibt hier mit dem RSF Saarwellingen nur einen aktiven Ver- ein, der großartige Nachwuchsarbeit leis- tet. Auch im Radport-Trial gibt es mit den TSF St� Wendeler Land nur einen Verein, aber dieser schafft es im Nachwuchs- bereich immer wieder mit Talenten natio- nal und international an die Spitze! Das ist wirklich beeindruckend. Sie arbeiten mit einem kleinen, aber äußerst engagierten Team� Das Kunstradfahren ist eine kleine, aber feine Abteilung in unserem Verband. Hier konnten wir kürzlich mit Johanna Schwöbel, unserer mehrfachen Saarland- meisterin, eine neue Koordinatorin gewin- nen – der Generationswechsel ist also ge- glückt� Bleibt noch das Sorgenkind Straßenrad- sport? Wappler: Das ist richtig� Hier se- hen wir gleich mehrere Herausfor- derungen: Zum einen ist der Trainingsauf- wand für junge Athletinnen und Athleten sehr hoch. Zum anderen haben viele Eltern schlichtweg Angst, ihre Kinder auf der Straße trainieren zu lassen – was ange- sichts des Straßenverkehrsaufkommens auch verständlich ist� Das macht es schwer, neue Talente zu gewinnen und zu halten. Im Vergleich dazu ist Mountainbike für viele Jugendliche einfach attraktiver – es macht mehr Spaß, ist abwechslungs- reicher und wird von den Eltern als siche- rer wahrgenommen. Ich bin deshalb sehr froh, dass wir Dominik Gummel als neu ge- wählten Vizepräsidenten Jugend für uns gewinnen konnten, einen echten Experten für den Straßenbereich. Er ist nicht nur selbst aktiv, sondern auch sein Sohn fährt Straßenrennen im Nachwuchsbereich. So- mit kennt er die Herausforderungen aus erster Hand� Das Thema Straßenverkehr macht auch die Organisation von Straßensportver- anstaltungen schwierig. Wappler: Genau. Das ist ein be- sonders heikles, bundesweites Thema� Das Genehmigungsverfahren ist extrem aufwändig und teilweise wirklich frustrierend. So hatten wir große Proble- me, das traditionsreiche Straßenrennen in Überherrn zu retten – nur durch das ent- schlossene Handeln unseres Sportminis- ters in Zusammenarbeit mit German Cycling (BDR) und dem Landrat konnte die Veranstaltung am Ende überhaupt statt- finden. Für die Zukunft würde ich mir wün- Das Kunstrad- fahren ist eine kleine, aber feine Abteilung im SRB. Im Bild Anastasia Molnar schen, dass einmalig genehmigte Rad- sportveranstaltungen in den Folgejahren nicht noch einmal das ganze Prozedere durchlaufen müssen. Vor allem das Um- weltministerium tut sich oft sehr schwer, wenn es um Mountainbikesport geht, für die Vereine praktikable Wege zu finden. Wie jede Sportart benötigen wir dringend Trainingsstrecken für unsere Nachwuchs- arbeit. Zwar gab es zuletzt positive Signa- le – aber insgesamt bleibt hier mit Blick auf unser rein ehrenamtliches Engagement viel Luft nach oben. Vielen Dank für das Gespräch, Herr Wappler. r e t h c i l h c S s a e r d n A : o t o F > > 2 | 2025 << SaarSport

#radsport33 D er Breiten-Radsport im Saarland steht vor neuen Herausfor- derungen – und großen Chancen. Während klassische Vereins- arbeit mit stagnierendem Zulauf kämpft, eröffnen moderne Trends wie E-Bikes und der Ausbau öffentlicher Sportanlagen neue Perspektiven. Der Siegeszug des E-Bikes auf öffentlichen Straßen scheint nicht mehr aufzuhalten zu sein. „Grundsätzlich ist es positiv, wenn Menschen sich bewegen, raus in die Natur gehen und Rad fahren – selbst, wenn sie dabei unterstützt werden“, sagt Dominik Gummel, Vize- präsident Jugend des Saarländischen Radfahrer-Bund e.V.: „Gerade für ältere Menschen oder Menschen mit Handicap bedeutet das eine neue Form von Mobilität und Lebensqualität.“ Doch im organisierten Sport sieht Gummel auch Risiken. „Viele fahren mit E-Bikes in Gelände, für das sie technisch nicht vorbereitet sind. Ohne das Training, das wir im Verein bieten, fehlt oft das Verständnis für Rücksicht- nahme und sicheres Verhalten – vor allem im Wald.“ Hinzu kommt das Pro- blem der Geschwindigkeit: „Mit einem E-Mountainbike erreichst du aus dem Stand hohe Tempi. Das kann in unübersichtlichen Situationen gefährlich werden.“ Besonders kritisch sei die Entwicklung im Kinder- und Jugend- bereich. „Wenn Kinder heute schon mit E-Bikes zur Schule fahren, verlernen sie, was es heißt, mit eigener Kraft zu fahren. Trittfrequenz, Gleichgewicht, Fahrtechnik – das sind Grundlagen, die wir ihnen im Verein erst mühsam wie- der beibringen müssen.“ Gummel warnt: „Wenn der Nachwuchs von Anfang an auf elektrische Unterstützung setzt, verlieren wir eine ganze Generation an potenziellen Sportlerinnen und Sportlern.“ Ein Lichtblick könnten hingegen öffentliche Anlagen wie Pumptracks sein, also asphaltierte Rundkurse mit Wellen und Kurven, auf denen man durch Gewichtsverlagerung statt Pedalkraft vorankommt. „In Frankreich hat fast jedes Dorf so eine Anlage“, sagt Gummel. „Sie machen riesigen Spaß, fördern Koordination und Technik – und bringen Kinder früh mit dem Fahrrad in Kon- takt.“ Aktuell ist auf dem Gelände des LSVS der Bau einer Pumptrackanlage in Planung. „Das ist ein Riesenschritt für den Breitensport“, so Gummel. „Solche Anlagen senken die Einstiegshürden und schaffen einen natürlichen Zugang zum Radsport. Wer sich dort austobt, kommt irgendwann vielleicht auch in den Verein – oder bringt einfach mehr Sicherheit in den Straßenverkehr mit.“ Trotz aller strukturellen Herausforderungen zeigt sich Gummel überzeugt, dass auch der Leistungssport eine wichtige Rolle spielt: „Veranstaltungen wie die LVM-Trofeo als Teil des UCI Junior Nation Cup oder die Deutschland Tour schaffen Strahlkraft. Wenn Kinder sehen, wie internationale Athleten hier fahren, wächst die Identifikation. Und vielleicht hält dann auch der eine oder andere Autofahrer etwas mehr Abstand, wenn er eine Kindergruppe beim Training sieht.“ Auch wenn das Saarland aktuell keinen eigenen Straßenrad-Landeskader mehr stellen kann, arbeitet der Verband an Kooperationen mit Nachbar- verbänden aus Frankreich und Luxemburg, um auf kurzem Weg den Zugang zu Straßenrennen zu ermöglichen. „Wir hoffen immer wieder, dass so auch ein Talent aus dem Saarland für die Straße entdeckt wird“, sagt Gummel. /// Sebastian Zenner . . m o c e b o d a k c o t s - i o e l : o t o F > > Pumptracks könnten ein Licktblick sein

35 #turnen Normalerweise setzen sich die Kunstturn-Bundesligaturner der TG Saar das Saison- ziel: DTL-Finale. Seit 2013 verpasste der Deutsche Meister von 2020 nur einmal den Einzug in das große (Titelkampf) oder das kleine Finale (um Platz drei). Doch wegen akuter Verletzungssorgen wird der Blick in der laufenden Saison nach unten gerich- tet. Das schon traditionelle Saisonziel weicht dem Mindestziel: dem Ligaverbleib. TEXT: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: ROLF RUPPENTHAL An unserem Kader hat sich nichts geändert, allerdings werden uns einige Athleten in der ersten Sai- sonhälfte nicht zur Verfügung stehen, so- dass unser Saisonziel der Klassenverbleib ist“, verkündet Thorsten Michels� Der TG- Vorsitzende und Betreuer Eugen Spirido- nov müssen vorerst auf die Toptalente und Nationalturner Daniel Mousichidis (vor Ell- bogen-Operation), Maxim Kovalenko (er- neute Fußverletzung) und Moritz Steinmetz (nach Schulter-Operation) verzichten� Ga- briel Eichhorn (Handgelenksverletzung) ist zudem angeschlagen� Vor allem der Fall – oder besser: die Fälle – Maxim Kovalenkos haben es in sich. Vor allem Schrauben: Im Januar 2024 hatte sich der 20-Jährige – allerdings zunächst unbemerkt – einen Knochen im rechten Fuß gebrochen, der in der Folge von selbst wieder zusammengewachsen ist� Am 10. September des gleichen Jahres knick- Neu-Saarländer Remuta ist stolz auf seine Truppe te er bei einem lockeren Waldlauf mit dem linken Fuß um und brach sich den Mittel- fußknochen. Der musste operativ mit einer Schraube fixiert werden. Im Januar 2025 wurde diese Schraube wieder entfernt und die Gelegenheit genutzt, am rechten Fuß Knochenstücke zu entfernen, die ihm nach der unwissentlichen „konservativen Be- handlung“ Probleme bereitet hatten. Dabei stellte sich zudem heraus, dass auch der Nerv etwas abbekommen hatte und „sich um die Kapsel herum ziemlich viel Flüssig- keit befand. Aber zum Glück war alles gut verlaufen und danach war alles top“, be- richtet Kovalenko. Aber leider nicht lange: Am 9. März knickte der Pechvogel schon wieder bei einer Laufeinheit um und der linke Mittelfuß brach erneut. Wieder wurde er operiert und die Schraube ist zurück. Ohne die jungen Wilden und mit insgesamt nur fünf gesunden Turnern absolvierten die Saarländer am 12� April den ersten Wettkampftag der Bundesliga� Ausgerech- net der Vizemeister TV Wetzgau war in der Dillinger Kreissporthalle zu Gast� Doch wer eine hohe Niederlage erwartete, wurde von den wackeren verbliebenen TG-Turnern eines Besseren belehrt: Zwar unterlagen die Hausherren mit 28:43, allerdings bo- ten sie dem hohen Favoriten, der aus dem Vollen schöpfen und insgesamt neun Tur- ner einsetzen konnte, lange die Stirn� „Ich bin richtig stolz auf die Jungs“, sagte Felix Remuta, der im TG-Trikot erstmals einen Mehrkampf absolvierte und an allen sechs Geräten eingesetzt wurde� Der Ex-Natio- nalturner glaubt, dass vielleicht doch mehr drin ist als Abstiegskampf: „Im Normalfall müssten wir uns nicht um den Abstieg sor- gen�“ Weiter geht es für die TG am 7� Juni in Dillingen gegen Aufsteiger MTV Ludwigs- burg und nach einer genesungsfördern- den Sommerpause am 6. September beim Siegerländer KV. „Einen dieser beiden Wettkämpfe sollten wir auf jeden Fall ge- winnen“, fordert Michels, der hinter Top- favorit und Titelverteidiger KTV Strauben- hardt auch den SC Cottbus im Kampf um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft sieht� Der TV Wetzgau, Eintracht Frankfurt und den TuS Vinnhorst sieht er als Anwär- Matteo Levantesi ter für die Ligaplätze drei und vier, die zur Teilnahme am kleinen Finale berechtigen. Ob sich die TG Saar wider Erwarten doch noch in diese Riege einreihen kann, wird sich zeigen� /// 2 | 2025 << SaarSport

No one was born a hero. It’s an everyday journey. There are no shortcuts. No days off. No perfect scenarios. Things won’t always go the way you expect. But overcoming challenges Is part of the game too. Your time is now. When passion runs through you, BECOME YOUR OWN HERO.

Im Juni findet rund um Gersheim wieder die traditionelle Trofeo Saarland statt m i e h s r e G e d n i e m e G : o t o F > > grenzüberschreitend stattfindet. Die wohl schwierigste Etappe in diesem Jahr über 112 Kilometer mit starken Höhenunter- schieden führt von Sarreguemines nach Rohrbach-les-Bitche. Am Samstag, 21. Juni, finden zwei Etappen statt: am Vormittag das Einzelzeitfahren rund um Altheim und am Nachmittag eine Bliesgau-Etappe von und nach Ballweiler, über Teile der Stadt Blieskastel, der Ge- meinde Mandelbachtal und der Gemeinde Gersheim. Die Topografie des Bliesgaus ist gerade für Nachwuchsfahrer durchaus eine Herausforderung� Am Sonntag, 22. Juni, findet die Königs- etappe, die nicht selten entscheidend für das Rennen war, in der Gemeinde Gersheim statt. Start und Ziel sind in Peppenkum und die Strecke führt durch das Bliestal und das Bickenalbtal über weitere 120 Kilo- meter. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer, Polizeibeamte und Feuerwehrleute sind über die vier Tage im Einsatz um den Er- folg des wichtigsten Junioren-Radrennens Deutschlands zu sichern� Dafür ein gro- ßer Dank an alle und natürlich auch an die Sponsoren� So ein Rennen kostet viel Geld, das die Gemeinde leider nicht hat� Auf welche Sportveranstaltungen kön- nen sich die Menschen in Gersheim neben der Trofeo in diesem Jahr noch freuen? Clivot: Ein Highlight wird sicher der Biosphären-Triathlon am 13� Juli in und rund um Walsheim sein� Dazu erwarten wir wieder Sportlerinnen und Sportler aus ganz Deutschland. Sie können sich auf die Disziplinen Jedermann, Sprint und Staffel und die Saarlandmeisterschaften in der Disziplin Sprint freuen� Außerdem haben wir in Gersheim zahl- reiche kleinere Sport-Events in den ver- schiedensten Bereichen, vom Kanu-Fort- geschrittenenkurs am 14. September bis zu unterschiedlichen geführten Wande- rungen� Dazu zählen unter anderem die „Genussvolle Wanderung zu den Kelten & Römern“ am 24. Mai und 4. Oktober, die erste Bierwanderung von Walsheim nach Niedergailbach am 25. Mai und eine Alpa- ka-Wanderung am 7� Juni� Ende des Jahres wird es wieder eine Sportlerehrung geben, bei der wir die bes- ten Athletinnen und Athleten auszeichnen� Gersheim ist das ganze Jahr über eine gute Adresse für Sportler, mit vielen Angeboten für Radfahrer, Wanderer, Angler, Kanu- fahrer und Golfer� Wie ist Ihr persönliches Verhältnis zum Sport? Treiben Sie selbst Sport? Welche Sportarten interessieren Sie am meisten und welche Sportveranstaltungen be- suchen Sie? Ich habe schon einige Clivot: Sportarten hinter mir� Nach eini- gen Jahren im Tor beim Fußball bin ich zur Leichtathletik gewechselt� Meine Kindheit habe ich in Frankreich verbracht und konn- te mir dort die Nordost-Meisterschaft im 200-Meter-Lauf sichern� Auch die 100 Me- ter gehörten zu meinen Disziplinen. Ich ge- hörte damals dem gleichen Nachwuchs- 2 | 2025 << SaarSport e d i e h t s e W d a n o R l : o t o F > >

#interview 41 Das Freibad Walsheim ist ein Kleinod im Bliesgau knapper Kassen größere Investitionen an Sportanlagen� So werden zwei Hallen sa- niert und erweitert und ein Sportplatz soll zeitnah komplett saniert werden� Wir un- terstützen auch mit Logistik, aber auch beispielsweise bei der Akquise von Förder- mitteln� Gibt es konkrete Projekte im Bereich Sport, die die Gemeinde Gersheim gera- de umsetzt oder plant? Clivot: Neben den Investitionen, die ich eben erwähnt habe, plant der TC Gersheim eine Erweiterung ihrer Tennisanlage hin zu einem Sportpark mit verschiedenen Sportarten rund den Ten- nissport aber auch darüber hinaus. Die Ge- meinde unterstützt dieses Projekt wo sie kann und wir begrüßen solche Initiativen sehr� Welche Bedeutung hat Ihrer Meinung nach der Sport für eine kleinere Gemein- de in einer ländlichen Region in einem Grenzgebiet? Wie wichtig sind die zahl- reichen sporttreibenden Vereine Ihrer Meinung nach? Clivot: Sport hat gerade für kleine- re Gemeinden eine große Bedeu- tung� Gut ausgestattete Sportstätten und ein reichhaltiges Sport-Angebot tragen erheblich zur Lebensqualität bei. Deshalb fühlen sich die Menschen in Gersheim wohl, auch wenn wir hier nicht so viel Geld, Arbeitsplätze und Wirtschaftskraft haben wie in größeren Zentren. Sportvereine ha- ben eine wichtige gesellschaftliche Funk- tion: Sie bieten Freizeitmöglichkeiten an, organisieren Feste, bringen sich in Dorf- projekte ein. Sport ist, neben Kultur und Natur, auch ein guter Grund, uns zu besu- chen� Unsere ausgezeichneten Rad- und Wan- derwege, die Blies und unsere Weiher zie- hen viele Besucherinnen und Besucher von außerhalb an. Wir haben vielleicht keinen Eiffelturm und kein London Eye, dafür aber einmal im Jahr die weltweit besten Junio- ren-Radfahrer, herrliche Wanderwege und eine breite Palette an Sport-Angeboten und -Veranstaltungen� Wir sind sozusa- gen die kleine Heimat großer Schätze. Und ich lade alle Leserinnen und Leser ganz herzlich ein, sich selbst davon zu über- zeugen� /// 2 | 2025 << SaarSport e d n i e m e G : o t o F > > den? Wo sehen Sie Gersheim in diesem Bereich gut aufgestellt – und wo sehen Sie noch Verbesserungsbedarf? Clivot: Wir haben in Gersheim so ziemlich alles, was das Sportler- herz begehrt. Aber natürlich ist der Unter- halt von Hallen und Plätzen teuer und ich würde mir schon wünschen, dass wir bei Ausstattung und Sanierungsstand noch eine Schippe drauflegen könnten. Die Gemeinde hat sechs Hallen, die Sport- ler und Vereine auch online buchen kön- nen: die Mehrzweckhalle Bliesdalheim, die Sporthalle der Gemeinschaftsschule Gers- heim, die Mehrzweckhalle Herbitzheim, die Gemeinschaftshalle Niedergailbach, die Grenzlandhalle Reinheim und die Klein- turnhalle Rubenheim. Es gibt hier viele Sportplätze: die Kunstra- senplätze der SG Parr Medelsheim, des SV Niedergailbach und der SF Walsheim sowie die Rasenplätze der SF Reinheim und des TuS Rubenheim. Wir haben einen schönen und angesehenen Golfplatz Katharinenhof in Rubenheim. In unserem Freibad Wals- heim werden das Schwimmbecken mit seinen 50-Meter-Bahnen und das Nicht- schwimmerbecken mit natürlichem Quell- wasser gespeist� Angelsportler haben an vier Weihern ihre Freude: dem Angelweiher Gersheim „Im Er- zental“, dem Angelweiher Herbitzheim „Im Tälchen“, dem Angelweiher Reinheim und dem Rohrentalweiher Rubenheim. Es gibt außerdem Hundesportplätze in Gersheim und Medelsheim, die Schießsport-Anlagen des Schützen-Clubs Hubertus Medels- heim, des Schützen-Clubs Enzian Rein- heim und des Schützenclubs Walsheim so- wie die Tennisanlagen des TC „Blau-Weiß“ Gersheim und des TC Reinheim� Durch welche Maßnahmen unterstützt die Gemeinde den Vereins-, aber auch den Individualsport? Clivot: Für eine Haushaltsnotlage- kommune wie unsere ist es nicht einfach, Vereine strukturell finanziell zu unterstützen. Aber wir stehen den Verei- nen zur Seite und verstehen uns als Part- ner der Vereine. Dabei ist uns die Nach- wuchsförderung besonders wichtig. Hallen werden den Vereinen für Kinder- und Jugendsport grundsätzlich kostenfrei zur Verfügung gestellt. Zurzeit laufen trotz

ADAC Hessen- Thüringen e.V. & ADAC Saarland e.V. 2025 FIM SUPERMOTO WORLD CHAMPIONSHIP GRAND PRIX OF GERMANY 30. MAI - 1. JUNI 2025 | ST. WENDEL LOCAL SPONSORS

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#aus den fachverbänden 47474747 K onstant nach oben: Mit der ILCA 6-Segeljolle „Unbreakable“ belegt Lars Kreilaus vom Segelclub Saar aktuell Platz 31 in der Rangliste unter 218 Konkurrent:innen – eine beachtliche Leistung! Damit ist die Qualifikation für die Internationale Deutsche Jugendmeisterschaft in Wismar/ Ostsee und die Teilnahme an der Weltmeisterschaft ILCA 6 im Rahmen der Kieler Woche gelungen. Im Alter von neun Jahren lernte Lars das Segeln im Opti auf dem Lac des Marais bei Rémering und be- teiligte sich sofort an Regatten für diese Jüngstenbootsklasse auf den Revieren der Segelclubs des Landesverbandes Saarländischer Segler (LVSS). Mit zwölf Jahren war er aus diesem kleinen Boot „he- rausgewachsen“ und stieg um auf die ILCA-Jolle, ein zwar einfach konstruiertes Ein-Hand-Boot, aber mit herausfordernden Segeleigenschaften. Je nach Alters- und Leistungsklasse gibt es drei verschiede Größen beim Segel mit der Bezeichnung ILCA 4, 6 oder 7. Lars tobt mit seinem „Unbreakable“ am liebsten bei Starkwind durch die Welle. Segeln bei Schwachwind ist nicht seine Stärke. Lars: „Meine Lieblingsreviere sind der Gardasee und die Kieler Förde!“ Training ist allerdings meist auf den Binnenseen in der Nähe. Anfangs auf dem Bostalsee, seit vier Jahren haupt- sächlich auf dem Langener Waldsee bei Frankfurt mit den für ILCA spezialisierten Trainern Thomas und Felix Laukhardt. Zweimal in der Woche ist dort Wassertraining angesagt und mehrfach in der Woche trainiert er Kraft und Ausdauer im Fitness-Studio, beim Mountainbiken und beim Tischtennis. In der Regattasaison startet er bei mindestens 14 Regatten, erreichte bereits mehrfach Podiumsplätze und platzierte sich unter den Top Ten. Inklusive der Fahrten zu den Trainings kommen im Jahr gut 15.000 Kilo- meter Fahrstrecke zu den Revieren zusammen. „Von meiner Familie erhalte ich tatkräftige Unterstüt- zung für meine Segelleidenschaft. Alles fordert enorm Zeit, und kostenlos ist es ja auch nicht“, so Lars. Schwester Laura, die zwar auch segeln kann, aber eher dem Pferdesport zugeneigt ist, verzichtet sogar manchmal auf das eigene Hobby, um bei hochrangigen Regatten bei der Bootsvermessung zu helfen. Zum Glück stellt der LVSS Lars ein wettbewerbsfähiges Boot aus den Mitteln der Jugendförderung zur Verfügung. „Denn“, so Lars, „auch wenn in der Schule ab Sommer die Oberstufe beginnt, soll Segeln weiter ein großer Bestandteil meiner Freizeit sein und bleiben.“ Anne Nehrenberg/Presse LVSS A Am 31. März feiert Karl-Heinz Groß, Ehrenpräsident des Pferdesportver- bandes Saar und ehemaliger Finanzkurator der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN), seinen 85. Geburtstag. Der gelernte Bankkaufmann Reiterei (DOKR) setzte sich Groß stets für eine Balance zwischen Leistungssport und Breitensport ein. Besonders am Herzen lag ihm der Ausbau der Infrastruktur für Pferdesportvereine und -betriebe in Deutschland. Im Rahmen der FN-Tagungen und langjährige Direktor der Dresdner Bank in Saarbrücken hat sich über Jahrzehnte hinweg nicht nur im Pferdesport, sondern auch in zahlreichen gesellschaftlichen und kulturellen Bereichen engagiert. Seine Liebe zum Reitsport begann bereits in seiner Ju- gend, als er im RSV Schwalbach seine ehrenamtliche Laufbahn startete. Auch heute noch ist ihm das Wohler- gehen der Vereine und der Pferdesportler ein besonderes Anliegen. Unvergesslich vor gut 30 Jahren die Springver- anstaltungen der schweren Klasse in seinem Heimatverein in Schwalbach, für die sich Karl-Heinz Groß verantwortlich zeigte. An allen Ecken packte er an und war sich auch für den legendären Tafeldienst hinter der hohen Schwalbacher Mauer nicht zu schade. Bereits 1980 wurde Groß als Schatzmeister in den Vorstand des Pferdesportver- bandes Saar gewählt. 1994 übernahm er den Vorsitz und führte den Verband mit viel Engagement und Weitblick. In seiner 20-jährigen Tätigkeit im Präsidium der FN (ab 2001) und seiner Rolle als Finanzkurator im Deutschen Olympiade-Komitee für Fulda 2021 wurde Karl-Heinz Groß zum FN-Ehrenmitglied ernannt. Über den Pferdesport ist und war Karl-Heinz Groß auf vielfältige Weise für Sport und Kultur im Saarland engagiert, unter ande- rem war er Mitglied im Stiftungsrat der Sportstiftung Saar, im Medienrat der Landesmedienanstalt Saarland und bis 2015 Mitglied im Präsidium des Landessportverbandes für das Saarland. Seine Verdienste wurden mehrfach gewürdigt. 2011 er- hielt er das Deutsche Reiterkreuz in Gold, 2014 wurde er mit der Sportplakette des Landes Saarland ausgezeichnet und 2018 ehrte ihn das Bundesverdienstkreuz am Bande. Besonders in Erinnerung bleibt sein maßgeblicher Beitrag zum Aufbau der Stiftung Deutscher Pferdesport (damals noch Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport), deren Vorstand er von der Gründung im Jahr 2013 bis 2021 angehörte. „Karl-Heinz Groß ist für uns alle ein wichtiger Mentor, Berater und ein stiller Held des Ehrenamts“, beschreibt Heike Körner, Präsidentin des Pferdesportverbandes Saar, das anhaltende Engagement von Karl-Heinz Groß. Anna Benkert 2 | 2025 << SaarSport S S V L e s s e r P / g r e b n e r h e N e n n A : s o t o F > > k c e i W s a m o h T : o t o F > > WELTMEISTERSCHAFT MIT „UNBREAKABLE“ – UNVERWÜSTLICHKARL-HEINZ GROSS FEIERT 85. GEBURTSTAG – EIN LEBEN FÜR DEN PFERDESPORT UND DAS EHRENAMT

#volleyball49 Es war ein großes Abenteuer: Zwei Jahre spielten die Volleyballerinnen des SSC Freisen als Amateurverein in der 2. Liga Pro, wo der Verein auf viele Profi-Clubs traf. Nun ist Freisen in die 2. Liga Süd abgestiegen. Dort strebt der Club einen Mittelfeldplatz an. TEXT | FOTOS: PHILIPP SEMMLER Es war ein Riesenerfolg für den Ver- ein: Im Jahr 2023 qualifizierten sich die Volleyballerinnen des SSC Freisen für die neu geschaffene 2. Liga Pro. Für den SSC war es die Krönung ei- nes sensationellen Aufschwungs, der den Verein Stück für Stück nach oben von der Oberliga bis in diese Profi-Liga führte. In der 2. Liga Pro durfte sich Freisen mit namhaften Teams wie den Ex-Bundesligis- ten Rote Raben Vilsbiburg, NawaRo Strau- bing oder Schwarz-Weiß Erfurt messen. Doch gegen die starken Gegner in der neu- en Spielklasse hatte es der SSC von Beginn an schwer� In der Saison 2023/24 landete die Mann- schaft von Trainerin Brigitte Schumacher, die auch die Vorsitzende des Vereins ist, mit 13 Punkten auf dem letzten Platz. Den- noch durfte Freisen in der Liga bleiben, da diese auf 14 Teams aufgestockt wurde� Komplettumbau des Kaders Im vergangenen Sommer verließen dann aber zahlreiche Spielerinnen den Verein, unter anderem auch wegen des großen Aufwands� Der Kader musste komplett umgebaut werden – und es war von Beginn an klar, dass die Spielzeit 2024/25 ganz schwer für die Nordsaarländerinnen wer- den würde� Freisen wurde dann auch er- neut Letzter� „Diese Saison haben sich viele Teams enorm verstärkt, weil es einen vermehrten Aufstieg in die 1. Liga gibt. Das hat es für uns noch schwerer gemacht“, sagt Schu- macher� „Die Krux in dieser Liga ist, dass sie für Amateur-Teams kaum zu stemmen ist“, ergänzt die Trainerin� Was bleibt, sind dennoch viele positive Er- innerungen: „Wir sind stolz darauf, in der 2. Liga Pro gespielt zu haben. Wir nehmen gute Erfahrungen mit� Wir hatten gute, anspruchsvolle Spiele und wir konnten auch teilweise mithalten� Viele Sätze, die wir gespielt haben, waren ja sehr knapp“, erklärt Schumacher. Was sie ebenfalls positiv sieht: Nachwuchsspielerinnen aus der eigenen Jugend wie Nila Matheis, Ida Schneider, Maxine Steffen oder Lilli Faus konnten vor allem in der zurückliegenden Spielzeit in der 2. Liga Pro schon Erfahrun- gen auf hohem Niveau sammeln� Dass so- wohl die Spielerinnen wie auch der Verein hiervon in der Zukunft profitieren, da ist sich die 59-Jährige sicher� Von seiner guten Nachwuchsarbeit profi- tiert der Verein seit etlichen Jahren – und auch aktuell gibt es einen großen Erfolg für die Jugend-Abteilung des SSC: Die U14 des Clubs nimmt als Südwestdeutscher Vizemeister Anfang Mai an der Deutschen Meisterschaft in Dachau teil. Vom 26. bis 29� Juni richtet Freisen zudem am Bostal- see die Deutsche Meisterschaft im Beach- volleyball in der Altersklasse U15 aus. Die Frauen des Clubs werden nun kom- mende Runde in der 2� Liga Süd spielen� Das Ziel dort ist ein Mittelfeldplatz. Der Kader von Freisen wird weitestgehend zusammenbleiben. Lediglich zwei Spie- lerinnen vom Stamm-Aufgebot werden in der kommenden Saison nicht mehr dabei sein. Libera Lena Zewe legt eine Pause ein, Sofiia Zhukovska kehrt in ihre ukrainische Heimat zurück� Für den SSC steht kommende Runde dann auch wieder ein Saarderby gegen den TV Holz an. Holz beendete die aktuelle Run- de in der 2. Liga Süd auf dem achten Platz. Frauen des TV Lebach sind Meister Die Frauen des TV Lebach gehen in der Spielzeit 2025/26 in der 3� Liga Süd ans Netz� Sie sicherten sich im März die Meis- terschaft in der Regionalliga Südwest und den damit verbundenen Aufstieg. Im Herren-Bereich gewann derweil der TV Wiesbach den inoffiziellen Titel als saar- ländische Nummer Eins� Der Aufsteiger beendete die Runde in der Regionalliga Südwest auf dem dritten Platz – und damit vor dem TV Walpershofen, der Sechster wurde� /// Trainerin Brigitte Schumacher bei der Verabschiedung von Lena Zewe nach dem Spiel gegen die Volleys Essen. 2 | 2025 << SaarSport

FOUR TEAMS – ONE TITLE Saarlandhalle Saarbrücken | An der Saarlandhalle 1 | 66113 Saarbrücken Tickets fcs-tt-tickets.reservix.de/events

#judo53 Ein Traum ging in ERFÜLLUNG Jessica Lindner ist 33 Jahre alt, Polizistin in Vollzeit, Mutter eines sechsjährigen Sohnes – und seit einigen Monaten Judo-Weltmeisterin. Schon mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaften der Veteranen im November 2024 in Las Vegas hatte sich die Judoka des JC Dudweiler im November 2024 einen großen Traum erfüllt. Die Ü30-Europameisterin, die seit 2011 in der Judo-Bundesliga erfolgreich für den JSV Speyer auf der Matte steht, ist Trägerin des vierten Dans und hat schon zuvor zahlreiche Medaillen im Einzel und mit der Mannschaft bei nationalen und Internationalen Wettkämpfen gewonnen. Außerdem ist sie Trägerin der goldenen Ehrennadel des Saarländischen Judo-Bundes. TEXT: SEBASTIAN ZENNER FOTOS: PRIVAT Die Weltmeisterschaft fand – wie in Las Vegas üblich – in einem Hotel statt� Die spezielle Atmosphäre war jedoch nicht das einzige Kuriosum für die Saarländerin� So änderten die Veranstalter vor Ort kurzerhand die Wett- kampfordnung� Nicht etwa aus sportlichen Gründen, sondern für die vermeintlich bes- sere Show wurden die Gewichtsklassen bis 48 Kilo und bis 52 Kilo zusammengelegt. Ein klarer Nachteil für die leichteren Athletin- nen� Deutschland hatte gegen diesen nicht unerheblichen Eingriff noch protestiert und forderte zunächst eine Abstimmung unter den Athletinnen – aber erfolglos. Da- bei hatten Lindner und ihre Freundin, Mann- schaftskameradin Verena Thumm, sich beide vorgenommen, Gold zu holen – „halt jede in ihrer Gewichtsklasse“, erklärt Lind- ner: „Die Nachricht, dass wir zusammen in einer starten, erreichte uns abends kurz vor dem Einschlafen.“ Ein verstörender Vorgang, den man sich in anderen Sport- arten kaum vorstellen kann� Gleich der erste Kampf nach dem Freilos in der ersten Runde bescherte der Saarlände- rin die 52 Kilo schwere Französin Angelique Garcia. Gemäß dem saarländischen Motto „grad selääts“ schob Lindner Frust und Enttäuschung beiseite und legte die Wut über die Entscheidung der Ausrichter in ih- ren Kampf. Gegen die körperlich überlege- ne Französin lauerte sie geduldig auf einen Fehler der Kontrahentin� Drei Sekunden vor Schluss war es so weit: Lindner kon- terte einen Angriff flink und geschickt und sicherte sich so den Einzug ins Halbfinale. Nach dem Sieg über die US-Amerikanerin Sarah Takushi stand nun das Finale gegen ihre gute Freundin an. „Wir haben vorher vereinbart, dass wir ganz normal kämpfen werden“, sagt Lindner, die schon oft gegen Thumm angetreten war – und oft das Nach- sehen hatte� „Mir war klar, dass ich auch hier einen Plan brauchte. Weil ich leichter, schneller und ausdauernder bin, war mein Ziel, sie müde zu machen“, erklärt Lindner und verrät: „Und das hat auch geklappt.“ Mit einer perfekt getimten Attacke sicher- te sie sich den Weltmeister-Titel� Über das Turnen kam Jessica Lindner einst zum Sport� Nach einer kurzen Stippvisite im Fußball landete sie im Alter von sieben Jahren beim Judo. „Die waren dort alle in weiß gekleidet, hatten ihre bunten Gürtel um – das sah schon schick aus. Außerdem kannte ich bis dahin niemanden, der das machte� Es war also was ganz Besonde- res“, erinnert sich Lindner: „Dass die sich dann alle gegenseitig über die Matten schleuderten und sich dabei keiner wehtat, hatte mich fasziniert�“ Schlappe 25 Jahre später ist sie Weltmeisterin� Ihr erster Trai- ner war Herbert Wagner, Träger des sechs- ten Dans. Und er ist es noch immer. Auch ihrem Verein, dem JC Dudweiler, ist sie treu geblieben. Für den JSV Speyer startet sie nur, weil es im Saarland keinen Bundes- ligisten gibt. Inzwischen ist sie im JC auch als Leiterin der „Känguru-Gruppe“ aktiv� Von 2010 bis zu einem Kreuzbandriss im Jahr 2014 war sie Teil der Sportförder- gruppe der Polizei. In der Folge machte sie eine Judo-Pause und fing stattdessen mit dem Ringen an� „Das hat mir gutge- tan. Ich habe neue Dinge gelernt und als ich zwei Jahre nach dem Kreuzbandriss wieder beim Judo eingestiegen bin, war ich auf Anhieb wieder in der deutschen Spitze gelandet“, schaut sie auf den ers- ten Re-Start ihrer Judokarriere zurück� Der zweite folgte nach der Geburt ihres Sohnes Matteo vor gut sechs Jahren: Mit dem Segen ihres Arztes stand sie bis zum sechsten Schwangerschaftsmonat noch auf der Matte. Zehn Tage nach der Geburt war sie schon wieder zum ersten Mal jog- gen. Und nur sechs Wochen später nahm sie wieder an einem Wettkampf teil� Be- merkenswert� /// 2 | 2025 << SaarSport

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#fußball 57 Das Saarland gilt als französischstes aller Bundesländer – ist der SC Altenkessel da vielleicht die französischste Mannschaft im Fußball? Immerhin bestand die Erste der Kicker eine Zeit lang fast komplett aus Spielern des Nachbarlandes. TEXT | FOTOS: STEFAN BOHLANDER Doch wie kam es dazu, dass der SC 07 Altenkessel über so viele Jahre eine Mannschaft stellte, die quasi kom- plett französisch war? Dies hatte seinen Ursprung in einer der größten Krisen des Sportclubs, wie der Vorsitzende Jürgen Schmidt beim Trainingsbesuch er- zählt. Denn 2014 hatte der Klub, der seiner- zeit in der A-Klasse spielte, seinen Spiel- betrieb fast einstellen müssen; es waren zu wenige aktive Kicker am Start� Doch dann kam der frühere Trainer Jean-Paul Wundrack, der noch Kontakte zu französi- schen Spielern hatte, die der Verein unter Vertrag stellen konnte� Danach gelangen zwei Aufstiege in Folge und der Sprung in die Saar-Landesliga Süd, wo man sich im Mittelfeld etablierte. Trainer Wundrack sei eine wichtige Bezugs- person gewesen, war in Frankreich aufge- wachsen, beherrschte dementsprechend die Sprache und hatte Erfahrung in puncto Fußball sowohl auf deutscher als auch auf französischer Seite. Und mindestens genauso wichtig sei, so der Vorsitzende, dass sich die Trainings- und Spielmöglich- keiten hierzulande deutlich unterscheiden würden – in positiver Hinsicht. Da würden die Fußballer, die derzeit im Mittelfeld der Landesliga Süd spielen – die siebthöchste im deutschen Fußball – auch in Kauf neh- men, bis zu 50 Kilometer nach Altenkessel zu fahren� So wie Thomas Perciballi beispielsweise. Der Torwart ist seit sechs Jahren beim SC 07 und fährt nach dem Arbeitstag in Saar- gemünd in den Saarbrücker Stadtteil. „Ich habe mich wohlgefühlt und bin geblieben“, fasst er seinen Start in Altenkessel zusam- men. „Es ist ein ganz lieber Verein“, fügt er hinzu, bevor er von seinen deutschen und französischen Kollegen während des Trai- nings wieder mit Bällen traktiert wird� Er sei weiterhin bereit, 100 Prozent für die Al- tenkesseler Mannschaft zu geben. Auch Bryan Picard sagt lachend „Oui“ auf die Frage, ob es ihm immer noch so gut ge- fällt. Der Kicker, der auf Position 6 zu Hause ist, also im zentralen defensiven Mittelfeld, und beim SC 07 Altenkessel gerne mal als „lebende Legende“ betitelt wird, ist einer der französischen Spieler, die der Verein unter Vertrag hat� Seinen Spitznamen hat er nicht umsonst: In der zehnten Saison be- reits kickt Picard, der den Weltmeister von 2018 N’Golo Kanté als Idol benennt, beim Club mit der schön ruhigen Spielstätte in der Großwaldstraße. Mit seinen bislang zehn Spielzeiten hat Bryan Picard nicht nur die Situation maß- geblich mitgeprägt, dass die Erste Mann- schaft teilweise nur mit Spielern aus dem heutigen Grand-Est besetzt war, sondern bekommt nun auch den Umbruch mit – denn im Sommer trennt man sich von bis zu sechs der Spieler, wie der SC-Vorsitzen- de Jürgen Schmidt sagt� Derzeit sind vom rund 20 Mann fassenden Kader immer noch bis zu 13 Spieler aus unserem Nachbarland am Start. Und auch wenn das Team in Sa- chen Spieler mit französischer Staatsan- gehörigkeit ausgedünnt wird – zumindest seinem Sechser kann Jürgen Schmidt noch „mindestens eine Saison“ abringen. Damit sich dieser Leidenschaft die Mit- spieler weiterhin anschließen und damit erwähnter Umbruch auch wirklich gelingt, wurde zu Beginn der laufenden Saison ein neuer Trainer verpflichtet. Ralf König trainierte bereits eine Mannschaft in der Saarlandliga, der höchsten Spielklasse des Saarländischen Fußballverbandes. Vom SV Rockershausen wechselte er nun hier- her, unter anderem weil er auch mal etwas Neues ausprobieren wollte. Er legt größten Wert auf respektvollen Umgang unterein- ander, denn – auch das verschweigen die SC-Macher nicht – in der Vergangenheit gab es durchaus mal Probleme mit den Spielern ihrer Mannschaft. Aber nun mit bereits ei- nigen neuen Spielern am Start sagt er: „Die Jungs sind alle super�“ Der SC-Vorsitzende Jürgen Schmidt drückt es so aus: „Die Mannschaft ist in diesem Jahr zu einer verschworenen Gemein- schaft geworden.“ Und da zweite Schritte nur nach ersten möglich sind, haben sich die Altenkesseler auf die Fahnen geschrie- ben, den eingeschlagenen Umbruch unbe- irrt weiterzuführen� Der Trainer soll sich um die Weiterentwicklung der Spieler so- wie um Respekt untereinander kümmern, weitere Spieler sollen verpflichtet werden und auch im Vorstand soll es neue Gesich- ter geben. Schmidt selbst ist mittlerweile 73 Jah- re und seit 27 Jahren im Amt� „Ich wollte eigentlich nur ein Jahr machen“, sagt er und muss selbst schmunzeln. Doch er so- wie sein Stellvertreter Joachim Huber sind gesundheitlich angeschlagen und wollen nun wirklich kürzer treten. Sie möchten den SC 07 Altenkessel jedoch gesund in neue Hände übergeben. So sorge die Nach- wuchsabteilung für jede Menge Stolz bei den Verantwortlichen und der vor wenigen Jahren errichtete Rasenplatz sei ebenfalls ein Pluspunkt. /// 2 | 2025 << SaarSport

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Kompetenzzentrum Ehrenamt Wir beraten Vereine und Verbände bei Fragen zu Vereinsrecht, Versicherung, Steuern, Veranstaltungen und vielen weiteren Themen� E rfahrungsaustausch und Anregung von relevanten Inhalten für den Ver- einsservice standen im Mittelpunkt der ersten Veranstaltung „Sport im Dialog“ An- fang April auf dem SPORTCAMPUS SAAR. Nach einer Einführung über die Bedeutung der Sportvereine in unserer Gesellschaft waren die knapp 40 Teilnehmenden aufgerufen, an drei Thementischen in die Diskussion zu starten. Moderiert von Mitarbeitenden der LSVS-Abtei- lung „Sportentwicklung und Gesellschaft“ ging es darum, über Herausforderungen und Chancen im Vereinssport zu diskutieren und gemeinsam Lösungsansätze zu finden. Schnell waren die Ver- eins- und Verbandsvertreter:innen im Gespräch, diskutierten kontrovers und konstruktiv. An al- len Thementischen stellte das Moderatorenteam fest, dass an der Basis des Sports oft dieselben Themen die Menschen beschäftigen. So ging es an dem Thementisch VielfaltVereint vor allem um die Fragen, wie Vereine die Gewinnung und Bindung von Mitgliedern optimieren können und welche Zielgruppen überhaupt für die Vereine an- KONTAKT Mitgliedsvereine des LSVS können ihre Anfra- gen per Mail an kompetenzzentrum@lsvs.de richten und gerne auch einen Beratungs- termin vor Ort vereinbaren. Weitere Infor- mationen zum Kompetenzzentrum auf www.lsvs.de/kompetenzzentrum-ehrenamt sprechbar sind. Dass Vereine ohne das Ehrenamt keine Überlebenschance haben, war allen klar. Am Thementisch Engagementförderung stand die große Frage im Raum, wie man Ehrenamtliche weiterqualifizieren und vor allem die Jugend bes- ser in die Vorstandsarbeit einbinden kann. Eine weitere große Herausforderung, welche die Ver- eine in den nächsten Jahren beschäftigen wird, ist das Thema Anpassung der Sportstätten an die energetischen Anforderungen der Zukunft. An diesem Thementisch hatten die Teilnehmenden zugleich die Gelegenheit, den Energieberater des LSVS, Markus Funk, kennenzulernen. Er konnte erste Hinweise zu Lösungsansätzen geben, wie die Infrastruktur der Vereinsressourcen nachhal- tig verbessert und erste Sanierungsmaßnahmen angestoßen werden können. Das Format der Veranstaltung mit einem kreati- ven Dialog ist gut angekommen und hat vielen in ihren Fragenstellungen weitergeholfen. Für die Zukunft hat der Teilnehmendenkreis inhaltliche Akzente gesetzt wie die Themen Fördergelder, Vernetzung, Nachhaltigkeit, Jugend-Ansprache, Trainergewinnung, Ehrenamtsschulungen und Gewaltprävention im Sport. Gezielte Unterstüt- zung durch den LSVS wird gewünscht unter ande- rem bei den Themen Beratung bei vertraglichen Fragen und rund um die Beantragung von Förder- mitteln, Förderung Trainerausbildung und der Vernetzung von Vereinen und Verbänden sowie Unterstützung bei der Infrastrukturplanung. Eine Fortsetzung der Veranstaltung ist für die zweite Jahreshälfte geplant. /// S V S L : o t o F > > 2 | 2025 << SaarSport 2 | 2025 << SaarSport KOMPETENZZENTRUM EHRENAMTSport im Dialog – VielfaltVereint, Engagementförderung, Sportplanung

#bildung & gesellschaft63 • TC Blau-Weiß St. Wendel e.V.: Tennis- Arbeitsgruppe mit der örtlichen Schule und integratives Tennistraining in Kooperation mit der Caritas • TG 1884 Landsweiler Reden e.V.: Stuhl- gymnastik für ältere Menschen • TV Germania Dillingen: Integration eines ukrainischen Trainers in die Vereinsarbeit • TV Losheim 1929 e.V.: Aufbau interkultu- reller Basketballmannschaften • TV St. Ingbert: Integratives Basketball- camp, angelehnt an das 3x3 Turnier in St. Ing- bert und Multiplikator*innen Fortbildung „Baseball-Projekte vielfältig gestalten“ (Devils‘ Baseball-Akademie) - Baseball ist Diversity • TV Wehrden: „Lernen durch Bewegung“ – Sprachförderung durch Sport • TC Winterbach: Erlebnispädagogischer Tag & integratives Schnuppertraining mit an- schließendem regelmäßigem Angebot • TV Losheim 1929 e.V.: Basketballolympia- de für Jugendliche • TV Walpershofen 1898 e.V.: „Offene Bewe- gungsbaustelle“ für alle Altersgruppen • TV Wehrden: „Bewegungswelt“ – Bewe- gungsstationen zur Förderung von Vertrauen Du bist interessiert und willst mehr erfahren? Melde dich gerne jederzeit bei unserem Team. Integration durch Sport lebt vom Engagement vieler! Jeder Verein kann durch Offenheit und Kreativität einen Beitrag leisten. Startet jetzt mit den Überlegungen für eurer Projekt in 2026. Wir beraten euch gerne dabei, damit ihr im Oktober 2025 bereit für euren Förderantrag seid. Projektteam: Annabell Schäfer, a.schaefer@lsvs.de Iris Engel, i.engel@lsvs.de Michaela Radünz, m.raduenz@lsvs.de Lass dich von den Projekten der geförderten Vereine 2025 inspirieren: • ASV 08 Hüttigweiler: Willkommensfest mit Mitmachaktionen & Sportgruppe „Ringen für alle“ • BC Lucky Punch Saarbrücken e.V.: Frau- en- und Mädchentraining, sportliches Som- merfest auf der Folsterhöhe und Fortbildung „Fit für die Vielfalt“ • Bogensportfreunde Litermont e.V.: Schnupperaktion „Bogenschießen für Jeder- mann“ (1. Mai) • Boxclub 82 Völklingen: Regelmäßiges Boxtraining für Jugendliche • DJK Bildstock e.V.: zweitägiges Fußball- camp mit der SV Elversberg und Unterstützung im Alltag durch das Projekt „Kümmerer“ (z.B. Hausaufgabenhilfe, Wohnungssuche, Arbeits- platzsuche) • ERC Homburg e.V.: „Spiel- & Spaßtraining“ für Kinder und Freizeitgruppe für Eltern • FV 08 Püttlingen e.V.: MaiChaosRallye (1. Mai) & interkulturelle Weihnachtsbäckerei (November) • FV 09 Schwalbach e.V.: Sportfest und inte- gratives Sommerfest • Kinderfußballtraum e.V.: Festival der Na- tionen (15.–17. August) • KSV 68 St. Ingbert e.V.: Offene Sportgrup- pe Ringen und Raufen • KSV Köllerbach: Integriertes Ringertrai- ning für Geflüchtete inkl. Transferangebot und Trainingscamps • Lerchesflur-Sport-Gemeinschaft 88 e.V.: Regelmäßige Sportangebote plus inte- gratives Vereinsfest • Mountainbikeverein Saarbrücken e.V.: Integratives Kindertraining • SFBC 09 e.V.: Sportgruppe für ukrainische Kinder und paralleles Elterntraining • SF Güdesweiler: Tag der Familie (15. Juni) & Volleyballturnier (5. Juli) • Skateboarding Merzig-Wadern: Monat- licher „Sport- und Spieltag“ für Kinder • Special Olympics SL Sportverein: „Fit am Tag“ – integratives Sportfest und regelmä- ßiges Angebot „Floorball für Alle“ (samstags) • Sportverein 1910 Gersweiler-Ottenhau- sen e.V.: Fußballkindergarten für Kinder und Eltern • SV Saar 05 Tanzsport e.V.: Tanzgruppe für Frauen & Tanzgruppe für Kinder mit anschlie- ßender Hausaufgabenbetreuung und mehr- sprachigen Übungsleitern • SVR Völklingen Jugend: Athletiktraining für Kinder und Jugendliche PODCAST-TIPP: „CHANCEN IM SPORT – DISKRIMINIERUNG IM FOKUS“ Im neuen Podcast „Chancen im Sport – Dis- kriminierung im Fokus“ treffen sich Jasmin Dickerson vom Projekt „Vielfalt.Vereint.Saar- sport“ und Patrick Zähringer vom Antidiskri- minierungsforum Saar, um über ein wichti- ges Thema zu sprechen: Diskriminierung im Sport. Ob strukturelle Hürden oder individuelle Erfahrungen – der Podcast beleuchtet ver- schiedene Perspektiven auf Diskriminierung im Vereins- und Breitensport. Im Zentrum stehen dabei nicht nur Herausforderungen, sondern auch konkrete Handlungsmöglich- keiten: Wie kann man Haltung zeigen? Welche Verantwortung tragen Vereine, Trainer:innen oder auch Zuschauer:innen? Und vor allem – was kann Beratung leisten, und wie läuft sie konkret ab? Ein hörenswertes Gespräch über Mut, Verän- derung und die Kraft des Dialogs – für alle, die Sport als fairen und offenen Raum gestalten wollen. 2 | 2025 << SaarSport 2 | 2025 << SaarSport

. . m o c e b o d a k c o t s - I A e v i t a r e n e G : o t o F > > #bildung & gesellschaft65 S für onderförderprogramm Initiative Sportvereine: eine des Landessportverbandes für das Saarland in Kooperation mit dem Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz. Ob beim Training, bei Turnieren oder Veranstal- tungen – beim Vereinssport entsteht oft eine Vielzahl an Abfällen. Das Sonderförderprogramm „Clean Clubs – Abfall keine Chance geben“ unter- stützt Sportvereine im Saarland dabei, gezielt Maßnahmen zur Abfallvermeidung umzusetzen. Die Initiative wird vom Landessportverband für das Saarland (LSVS) in enger Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz getragen. Nach der Ausschreibung Anfang des Jahres wur- de das Programm von den saarländischen Sport- vereinen sehr gut angenommen: 33 Anträge mit kreativen und praxisnahen Ideen zur Abfallver- meidung gingen ein. Wasserspender, Mehrweg- geschirr, Mülltrennungssysteme oder andere Re- cycling-Maßnahmen – die Vereine hatten tolle Ideen. Aufgrund der hohen Nachfrage können al- lerdings nicht alle Vereine gefördert werden. Die Auswahl fiel auf jene Vereine, deren geplan- te Maßnahmen einen besonders nachhaltigen und unmittelbaren Beitrag zur Abfallvermeidung leisten. So werden etwa durch die Installation von Wasserspendern große Mengen an Einweg- plastik eingespart. Neu angeschaffte Mehrweg- trinkflaschen und wiederverwendbares Geschirr sorgen für eine langfristige Abfallvermeidung im Vereinsalltag. Insgesamt werden zwölf saarländische Ver- eine mit einer Fördersumme von insgesamt 16.000 Euro unterstützt. Die finanziellen Mittel stellen das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobi- lität, Agrar und Verbraucherschutz und der LSVS gemeinsam zur Verfügung. Die hohe Beteiligung zeigt: Abfallvermeidung ist für die saarländischen Sportvereine ein wichti- ges Anliegen. Etwa 360.000 Saarländerinnen und Saarländer – also rund ein Drittel der Bevölkerung - sind in Sportvereinen aktiv. Damit bietet sich eine große Chance, das Bewusstsein für nach- haltiges Handeln breit in der Gesellschaft zu ver- ankern. Mit dem Förderprogramm „Clean Clubs – Abfall keine Chance geben“ leisten wir gemein- sam einen wichtigen Beitrag für eine saubere Umwelt. /// INFO Weiter Informationen sind hier zu finden: Wir freuen uns, dass wir einige Vereine unter- stützen können, und sind gespannt auf die Ergebnisse, die nun in der Umsetzung sind. Die Kegelgemeinschaft im Saarland und der Sportverband Saarländi- scher Kegler (SSK) trauern um ihren Ehrenvorsitzenden Johan- nes Wirth, der am 22. März im Alter von 70 Jahren verstorben ist. Mehr als 30 Jahre lang, von 1994 bis 2024, war der Los- heimer Vorsitzender des SSK-Landesverbands. In dieser Zeit begleitete der passionierte Kegler viele nationale und internationale Meisterschaften und war ein wichti- ger Verfechter für eine fortschreitende Digitalisierung unter dem Dach der Saar-Kegler. Auch beim Deutschen Kegler- und Bowlingbund (DKB) war Wirth im Vorstand tä- tig, übernahm für zwei Legislaturperioden den Posten des Finanzprüfers. Der Saarbrücker Zeitung hatte Wirth einmal erzählt, er sei Ende der 1960er-Jahre durch seinen Onkel zum Kegeln gekommen: „Damals war ich 14 Jahre alt und angehender Lehrling. Nach dem Vorstellungsgespräch bei mei- nem zukünftigen Lehrherrn haben wir nach einem gemeinsamen Mittagessen auf einer Kegelbahn noch eine Stunde gekegelt“, verriet Wirth: „Ein Jahr später bin ich dann in den Kegelclub Primsweiler eingetreten und habe dort meine Ke- gelkarriere begonnen.“ Diese führte ihn danach weiter zum KSC Hüttersdorf, im Juli 1997 wechselte er daraufhin zum KSC Losheim-Britten. Michael Schneider, ehemaliger Schriftführer im Landesverband und Vorsitzender der Kegler aus Losheim, erinnert sich noch bestens daran: „Ich weiß noch genau, wie er in den 90er-Jahren wechselte, um unter anderem in der 2. Bundesliga zu spielen. Er hat sich sofort im Verein engagiert, war ein Jahr später bereits im Vorstand tätig. Ich persönlich habe ihm speziell im Zusammenhang mit der Ehren- amtsarbeit sehr viel zu verdanken – es ist Wahn- sinn, wie viel ich von ihm lernen durfte. Durch seine Erfahrung, die er hatte, hat er dem ganzen Verein enorm geholfen“, sagt Schneider über sei- nen langjährigen Mitstreiter, der nicht nur aus des- sen Sicht viel zu früh von uns gegangen ist. Neben seinem herausragenden sportlichen Wirken bekleidete er weitere Ehrenämter, war Sportwart beim KSC Hüttersdorf, Vorsitzender beim KV Mittelsaar sowie 2. Vorsitzender des KSC Losheim, wo er zudem von 2003 bis 2021 als Kassenwart in der Verantwortung stand. „Er hat unter anderem auch dafür gesorgt, dass Kegeln über mehrere Jahre bei der Saarmesse mit zwei Kegel- bahnen vertreten war“, erinnert sich Schneider. Auf der Mitgliederversammlung des SSK-Verbandes am 17. April 2024 wurde Johannes Wirth, der beruflich als Versicherungsvertreter arbeitete und im Vorjahr nicht mehr für eine Wieder- wahl zur Verfügung stand, durch das Gremium für seine unvergleichlichen Verdienste für den Kegelsport zum Ehrenvorsitzenden des Landesverbands ernannt. Redaktion r e k c ü r B h c i r E : o t o F > > 2 | 2025 << SaarSport „Clean Clubs – Abfall keine Chance geben“EIN LEBEN FÜR DEN KEGELSPORT: DIE SAARKEGLER TRAUERN UM JOHANNES WIRTH

#lsvs-partner67 greifen und unbemerkt durch das Intranet navi- gieren und Daten sammeln. Später, als Lisa die Täuschung bemerkt, denkt sie darüber nach, wie sie hätte vorsichtiger sein kön- nen. Ein einfacher Anruf bei der offiziellen Num- mer des Orga-Teams hätte „Tim“ sofort entlarvt. Manchmal ist der größte Gegner nicht der, den man auf der Strecke direkt vor sich sieht, sondern der, der sich im Hintergrund versteckt. Dieses Beispiel zeigt, wie leicht Menschen Opfer von Social Engineering werden können. Schulun- gen zur Sensibilisierung, klare Kommunikations- richtlinien und technische Schutzmaßnahmen wie Multi-Faktor-Authentifizierung können helfen, solche Angriffe abzuwehren. Doch letztlich liegt die größte Verteidigung im Bewusstsein jedes Einzelnen. Was tun gegen Social Engineering? Solche Vorfälle lassen sich vermeiden, wenn man wachsam bleibt und einige einfache Regeln be- achtet: • Identität überprüfen: Niemals Informationen an fremde Nummern oder E-Mail-Adressen Anzeige weitergeben. Bei Zweifeln die offizielle Tele- fonnummer der Organisation kontaktieren. • Links kritisch prüfen: Vor dem Klick sollte man sicherstellen, dass die Website tatsächlich le- gitim ist. Ein falscher Link kann große Schäden anrichten. • Passwörter niemals teilen: Seriöse Organisati- onen fragen niemals direkt nach Passwörtern. Misstrauen ist hier angebracht. • Schulung und Bewusstsein: Sich mit den Me- thoden von Social Engineers vertraut machen, um sie frühzeitig zu erkennen. Schlussendlich sollte man sich merken: Ver- trauen ist wichtig – im Wettkampf genauso wie im Leben –, aber es darf nie blind sein. Die beste Verteidigung gegen Social Engineering sind ein wachsames Auge und ein gesunder Zweifel./// K F K : o t o F > > 6 SCHÜTZEN SIE IHR UNTERNEHMEN VOR CYBERBEDROHUNGEN DER KOSTENLOSE CYBERSECURITYCHECK Umfassende Analyse Ihrer aktuellen Sicherheitslage Maßgeschneiderte Empfehlungen zur Verbesserung Ihrer Sicherheits- maßnahmen Identifikation von Schwachstellen in Ihrer IT-Infrastruktur Praktische Umsetzung von Sicherheitslösungen Investieren Sie in Sicherheit, bevor es zu spät ist kfkgmbh kfkgmbh KONTAKTIEREN SIE UNS NOCH HEUTE! kfk-gmbh www.kfk-gmbh.de 0681 98844-0 2 | 2025 << SaarSport

#lsvs aus- und fortbildung69 TERMINE 2. HALBJAHR 2025 AUS- UND FORTBILDUNGSVERANSTALTUNGEN 2583 Triggerpunkttherapie Grundkurs Datum: 24.05.2025. Ort: Sportsmed Saar. Referent*in: Sportsmed Team. Kosten: € 40,00 2581.2 Tapen Datum: 13.09.2025. Ort: Sportsmed Saar. Referent*in: Sportsmed Team. Kosten: € 50,00 2581.3 Elastisches Tapen Aufbaukurs Datum: 11.10.2025 . Ort: Sportsmed Saar. Referent*in: Sportsmed Team,Kosten: € 45,00 2580 Ausbildung für Sportbetreuer Datum: 14.06.2025. Ort: Sportsmed Saar. Referent*in: Sportsmed Team. Kosten: € 50,00 2595.2 Erste Hilfe Zertifikatslehrgang Datum: 28.06.2025. Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referent*in: Wolfgang Baltes. Kosten: € 50,00 2510.3 Kinderschutz im Verein Aufbaukurs II Datum: 22.08.2025. Ort: Online. Referent*in: SOS Kinderdorf. Kosten: kostenlos 2564 Grundlagenausbildung Datum: 23.08.2025 bis 07.09.2025. Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Kosten: € 75,00 2586 Das Kreuzband – Verletzungsursachen, Therapie und Prävention Datum: 30.08.2025. Ort: Sportsmed Saar. Referent*in: Sportsmed Team. Kosten: € 40,00 2530 Mentaltraining Grundkurs Datum: 06.09.2025. Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Refe- rent*in: Clemens Maria Mohr. Kosten: € 85,00 2531 Mentaltraining Aufbaukurs II Datum: 07.09.2025. Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referent*in: Clemens Maria Mohr. Kosten: € 85,00 2571 Entspannung für Kinder: Entspannungsstrategien im Sport und Alltag Datum: 13.09.2025. Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referent*in: Pia Stoffel. Kosten: € 32,00 2565 Grundlagenausbildung Datum: 20.09.2025–28.09.2025. Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referententeam Grundlagen. Kosten: € 75,00 Mehr Informationen und Anmeldung zu allen Terminen auf https://www.lsvs.de/ bildungsportal/fortbildung Weitere Lehrgänge, die auch zur Lizenzverlän- gerung bzw. zum Erwerb der Vereinsmanager C Lizenz genutzt werden können, bieten wir zukünf- tig mit unseren Kooperationspartnern an. Weitere Informationen dazu finden Sie in Kürze auf unse- rem Bildungsportal. Sie wünschen nähere Informationen zum Aus- und Fortbildungsprogramm des LSVS? Dann wenden Sie sich bitte telefonisch oder per E-Mail an das Team Fortbildung, das Sie gerne berät. Landessportverband für das Saarland, Referat Aus- und Fortbildung, Hermann-Neuberger-Straße 4, 66123 Saarbrücken, Telefon: 0681 - 3879 - 382 (Inka Monz) oder - 378 (Estelle Vortkamp) E-Mail: bildung@lsvs.de 2578 Laufverletzungen – Ursachen erkennen und beheben Datum: 08.11.2025. Ort: Sportsmed Saar. Referent*in: Sportsmed Team. Kosten: € 40,00 2566 Grundlagenausbildung Datum: 15.11.2025–23.11.2025 . Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referententeam Grundlagen. Kosten: € 75,00 2598.2 Minisportabzeichen Lizenzerwerb Datum: 15.11.2025 . Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referent*in: Pia Stoffel. Kosten: € 15,00 2597.2 Erste Hilfe im Sport Datum: 15.11.2025. Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referent*in: Wolfgang Baltes. Kosten: € 35,00 2533 Umgang mit anspruchsvollen & auffälligen Kindern und Jugendlichen in Sportgruppen Datum: 29.11.2025 . Ort: SPORTCAMPUS SAAR. Referent*in: Marco Kammer, 3B Verbund. Kosten: € 50,00. 20 freie Plätze 2510.4 Kinderschutz im Verein Aufbaukurs II Datum: 13.12.2025. Ort: Online. Referent*in: SOS Kinderdorf. Kosten: kostenlos Termine unter Vorbehalt 2 | 2025 << SaarSport

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