#sportcampus saar35 35 35 TEXT: SEBASTIAN ZENNER FOTO: ANDREAS SCHLICHTER Als gelernter System-Gastronom, der sich in seiner beruflichen Laufbahn unter anderem im Bereich Veranstal- tungsmanagement weitergebildet hat, war Ullrich unter anderem zehn Jahre lang selbstständig� In St� Ingbert be- trieb er bis 2020 das „Times“ (heute: El Tig- re, früher: Coyote Café), ehe er in die Ver- anstaltungsbranche wechselte� Während seiner Zeit beim CFK in Spiesen-Elversberg war er überwiegend für die Organisation und den reibungslosen Ablauf von Veran- staltungen und Tagungen zuständig� „Das war dort mein täglich Brot und dabei habe ich gemerkt, dass es mir sehr viel Spaß macht� So kam es dazu, dass ich in diesem Bereich bleiben wollte“, sagt er� Über die Mitarbeit bei einem Catering-Dienstleister, der unter anderem für die saarländischen Fußball-Größen SV Elversberg und 1� FC Saarbrücken arbeitete, sammelte er erste Erfahrungen bei Sportveranstaltungen� Den SPORTCAMPUS SAAR lernte Ullrich dann im Juli des laufenden Jahres kennen und schätzen – und dies ebenfalls noch in Diensten seines vorigen Arbeitgebers� Der unterstützte nämlich im Auftrag des Lan- dessportverbandes für das Saarland (LSVS) während der olympischen und paralympi- schen Pre-Camps die Gastronomie im und um den Sportlertreff� Zu dieser Zeit gingen über einen Zeitraum von etwa drei Wochen täglich bis zu 300 Essen über die Tische – und zwar je mittags und abends� Das hätte das Team der „Sportlermensa“ allein schon aufgrund der begrenzten Kapazitäten nicht leisten können� „So habe ich den SPORTCAMPUS SAAR und die Menschen, die hier verkehren, kennen- gelernt� Das ist etwas ganz anderes als das, was ich bis dahin aus der klassischen Gastronomie kannte“, sagt er und erklärt: „Fast alle sind Sportlerinnen und Sportler, das Ambiente und das Miteinander sind sehr freundlich und offenherzig� Das hat mir von Anfang an sehr gut gefallen�“ Als der LSVS dann die neu geschaffene Stelle des Restaurantmanagers ausgeschrieben hatte, warf Torsten Ullrich seinen Hut ohne Zögern in den Ring – mit Erfolg: Seit 1� Sep- tember ist er in Abstimmung mit Küchen- chef Mark Schmidt dafür zuständig, dass sich alle Gäste am SPORTCAMPUS SAAR wohlfühlen� Bekanntermaßen ist die Ver- pflegung hierfür ein zentraler Gradmesser – vor allem im Saarland� „Diese Aufgabe hat mich gereizt� Vor allem wegen der Klientel, die sich stark von dem der klassischen Gas- tronomie unterscheidet� Die Lockerheit und Leichtigkeit, mit der man hier ins Gespräch kommt, ist schon etwas ganz Besonderes“, schwärmt er� Konkret ist Torsten Ullrich für den täglichen Restaurantbetrieb und damit auch für die sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Service-Bereichs verantwortlich� Unter anderem bestellt er Waren, kümmert sich um die Qualität in allen Bereichen, plant und koordiniert den Gastro-Part von Veranstal- tungen, kommuniziert hierfür mit anderen Abteilungen des LSVS� Außerdem soll er das Image des Sportlertreffs pflegen und mit eigenen Vorschlägen und Konzepten weiterentwickeln� Zwar ist er die meiste Zeit in seinem Büro im Gebäude zwei, gleich gegenüber des Sportlertreffs zu finden – aber bei Weitem nicht immer, wie er betont: „Ich bin kein Mensch, der nur im Büro her- umsitzen kann� Gerade bei Veranstaltungen bin ich gerne vor Ort dabei – zum einen als verantwortlicher Ansprechpartner und Ge- sicht des LSVS, aber auch unterstützend für meine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter� Das ist mir auch sehr wichtig“, sagt er und ergänzt: „Nur so kann ich den Ablauf kon- trollieren und feststellen, was gut gelaufen ist und was wir noch verbessern können�“ Sein erster Eindruck aus der Zeit der Pre- Camps hat sich übrigens bestätigt: „Nicht nur die Gäste, auch die Kolleginnen und Kollegen sind sehr freundlich, der Team- gedanke stimmt und bisher habe ich fast nur Positives erlebt“, blickt Ullrich auf sei- ne ersten Wochen beim LSVS zurück, gibt aber auch zu: „Natürlich gibt es wie über- all Dinge, die man noch verbessern kann� Aber genau dafür bin ich ja hergekommen und das gehen wir gemeinsam an�“ Das gilt auch für Veranstaltungen jeglicher Art, die auf dem SPORTCAMPUS SAAR stattfinden sollen� Einzig die Kapazität setzt der Fan- tasie Grenzen� „Wir hören uns erst einmal alles an und besprechen uns, was möglich ist� Grundsätzlich ist es ja gewünscht, dass vermehrt Veranstaltungen und auch Über- nachtungen hier gebucht werden� Man darf also gespannt sein“, sagt Ullrich und lächelt� Das größte Projekt, von dem er schon weiß, sind die Special Olympics Nationalen Spiele, die im Sommer 2026 im Saarland ausgetra- gen werden� Allein am SPORTCAMPUS SAAR wird in dieser Zeit mit über 1�000 Gästen pro Tag gerechnet� „Das ist eine Mammutaufga- be, auf die ich mich schon sehr freue“, sagt Torsten Ullrich, der spätestens Ende 2024 mit ersten Planungen beginnen wird: „Zu- sammen mit einer Kollegin, die extra hierfür abgestellt wird, werde ich prüfen, was wir in Sachen Catering selbst leisten können und wofür wir Unterstützung brauchen�“ Gleichermaßen soll der Sportlertreff aber auch im Alltag mehr Zulauf erfahren� Bei- spielsweise von Spaziergängern, Wande- rern oder Besuchern des nahe gelegenen Wildparks� „Wir wollen uns etwas bekann- ter machen, sodass auch Leute mal bei uns vorbeischauen, die einfach eine Tasse Kaffee trinken möchten“, erklärt der neue Restaurantmanager� Zum Spazierengehen findet er selbst zwar hin und wieder die Zeit� Aufgrund seines Berufs und vor allem während der intensiven Phasen in der klas- sischen Gastronomie fehlte dem früheren Hobby-Volleyballer und Läufer hingegen die Zeit zum Sporttreiben� Mehr als eine kurze Phase als Jugendtrainer beim Fuß- ballclub SV Rohrbach war in der spärlich bemessenen Freizeit nicht drin� Ob sich das an seinem neuen Arbeitsplatz inmitten des Saarbrücker Stadtwaldes und umgeben von hochwertigen Sportanlagen ändern wird? „Das muss man abwarten“, sagt er und lacht: „Im Moment habe ich genug zu tun, aber durch die wirklich sehr kurzen Wege hier ist es eine Überlegung wert, die Lauf- schuhe in den Kofferraum zu legen�“ /// 5 | 2024 << SaarSport Am SPORTCAMPUS sind alle sehr freundlich und offenherzigEs soll mehr Zulauf von außen im Sportlertreff geben